Mitteldeutsche Vereinsmannschaftsmeisterschaften in Gotha/Thüringen

Am Samstag, dem 29.05.2010 machten wir uns auf den langen Weg nach Gotha, Thüringen, um an den Mitteldeutschen Vereinsmannschaftsmeisterschaften der Altersklasse U14 teilzunehmen, nachdem wir uns vor etwa einem Monat in Rodewisch bei den Landesmeisterschaften dafür qualifiziert haben. Denkbar knapp war diese Qualifikation: Wir waren in einem Dreier-Pool mit der Kampfgemeinschaft JC Leipzig / MoGoNo und dem PSV Leipzig gelandet. Der Kampf dieser beiden Mannschaften endete mit dem Kampfergebnis von 5:3 (50:30) für die KG JCL / MoGoNo. Als erstes mussten wir dann gegen die Kampfgemeinschaft der Leipziger ran und der Kampf endete denkbar knapp mit 3:4 (30:40). Im zweiten Kampf ging es dann gegen den PSV Leipzig, bei dem wir uns große Chancen ausrechneten, vor allem nach dem Kampf gegen den JCL und MoGoNo. Am Ende stand es undankbarer Weise 4:4 (40:40), was hieß „Hiki-wake“ (Unentschieden). Auf dieses Ergebnis hin gab es einige Aufruhr, weil man sich nicht im Klaren war, wie man in diesem Fall verfahren soll. Der Hauptkampfrichter konnte das Problem aber schnell lösen: Da wir einen Niederlage-Punkt weniger hatten als der PSV Leipzig, waren wir auf Platz 2 im Pool und waren damit weiter.

Im Halbfinale ging es dann gegen die Leipziger Löwen, die späteren Landesmeister. Hier zeigte sich allerdings, dass es vielen in unserer Mannschaft noch an der Erfahrung fehlt: Der Kampf endete mit 1:7 (10:70). So landeten wir am Ende auf dem 3. Platz und qualifizierten uns für die Mitteldeutschen Meisterschaften.


Mit dabei waren: Lea Krause (-33kg), Viola Haupt (-40kg), Katharina Weiser (-44kg), Vanessa Schreiber (-48kg), Sylvia Conzendorf (-52kg), Annika Weber (-57kg). Als Gaststarter fungierten in den fehlenden Gewichtsklassen Wiebke Grüger (VfB Hellerau-Klotzsche, -36kg) und Anne Blume (VfL Riesa, +57kg).

Im ersten Kampf ging es den FSV Gotha. Diese Mannschaft war wohl ursprünglich mal gut besetzt, aber in der Mannschaftsliste waren viele Namen gestrichen, sodass letztendlich nur 7 Gegnerinnen auf der Matte standen. In der -33kg musste Lea gegen die Grüngurtin Isabell Grimm ran. Sie konnte gut mitarbeiten, ihr O-soto-gari wurde aber leider auf Ippon gekontert. In der -36kg musste Wiebke gegen die ebenfalls mit Grün graduierte Kämpferin Sophie Fritzsche ran. Ein Koshi-guruma bedeutete hier leider wieder ein schnelles Ende zugunsten unserer Gegner. Ein Lichtblick konnte Viola in der -40kg sichern: Gegen die Gelbgurtin Stefanie Bachseev konnte sie schnell mit Ippon-seoi-nage und anschließender Yoko-shio-gatame punkten. Katharina warf ihre Gegnerin Sabrina Kalbe (orange) nach 3 Sekunden mit O-soto-gari zum Ausgleich von 2:2. Glück im Unglück hatte dann Vanessa in der -48kg: Gegen die Grüngurtin Lena Heise fiel sie auf O-soto-gari, wobei beide unglücklich mit den Köpfen aneinander stießen. Daraufhin hatte der Sani den Verdacht, dass sich Vanessa die Nase gebrochen habe könnte. Es ging also in Krankenhaus, weshalb sie unglücklicherweise nicht mehr mitkämpfen konnte und wir die -48kg leider in den nächsten beiden Mannschaftskämpfen kampflos abgeben mussten. Glücklicherweise war nach dem Besuch im 10 Minuten entfernten Krankenhaus klar: Die Nase war nicht gebrochen, sondern nur geprellt, also Entwarnung.

Aber zurück zum Mannschaftskampf: In der -52kg musste sich Sylvia nach Koshi-guruma mit Kesa-gatame geschlagen geben, Annika hatte mit der -57kg ausgerechnet die nicht besetzte Gewichtsklasse erwischt und holte kampflos einen Punkt. In der +57kg hatte Anne gegen die Orange-Grün-Gurtin Sophie König Unglück und geriet in eine Kesa-gatame, aus der sie sich nicht mehr befreien konnte. So verloren wir knapp mit 5:3 (50:30).

So ging es auf zum nächsten Kampf gegen den FSV Magdeburg. Die Mannschaftsaufstellung war den ganzen Tag eigentlich dieselbe, außer dass wir ja leider Vanessa ans Krankenhaus verloren hatten. In der -33kg war also wieder Lea dran, die diesmal gegen die gleichgraduierte Jasmin Roepke ran musste. Ein O-goshi bedeutete das unglückliche Ende dieses Kampfes. Wiebke musste gegen die Orange-Grün-Gurtin Anne-Sophie Pischke ran. Sie konnte hier ihren Kampfgeist beweisen, indem sie immer wieder gute Ansätze brachte, die nur leider nicht zum erwünschten Ergebnis führten, sondern leider immer wieder gekontert wurden, bis ein Tani-otoshi schließlich wieder die Niederlage bedeutete. Viola brachte wieder den Lichtblick, als sie ihre Gegnerin Karla Wagener mit einer „unrauskommbaren“ Tate-shio-gatame besiegte und den Punktestand auf 2:1 verbesserte. Katharina hatte diesmal nicht ganz soviel Glück und musste sich gegen ihre Gegnerin Carolin Leichhardt (orange-grün) nach einer Kesa-gatame geschlagen geben. Die bis -48kg mussten wir kampflos abgeben. In der -52kg bewies Sylvia ihre engagierte Teilnahme am Training mit sagenhaften De-ashi-barai-Ansätzen, für die sie sogar einen Waza-ari bekam. Leider drehte ihre Gegnerin den Spieß mit einem Ippon für eine Kesa-gatame um. Annika hatte wieder Pech, für sie gab es gleich noch einmal keine Gegnerin. Anne hatte es dann in +57kg sehr schwer, die ältere und 2 Köpfe größere Gegnerin war einfach zu schwer zu knacken und mit einem Soto-maki-komi war der Kampf leider ziemlich schnell vorbei. Das bedeutete das Endergebnis von 2:6 (20:60).

Damit war für uns die Chance auf das Halbfinale zu Ende. Es gab keine Möglichkeit mehr, in irgendeiner Weise auf den zweiten Platz im Pool A zu rücken. So konnten wir uns ohne Druck dem letzten Kampf zuwenden.

Bei diesem handelte es sich um eine Neuauflage des Landesmeisterschafts-Halbfinals gegen die Landesmeister-Mannschaft der Leipziger Löwen.

Lea fiel gegen ihre Gegnerin unglücklich auf O-goshi. Die nächsten Kämpfe wurden zum Ude-hishigi-juji-gatame-Festival (coole Wortkreation). Während Viola mit dieser Technik aber punkten konnte, wurden Wiebke und Katharina damit geschlagen. Die -48kg musste wieder kampflos abgegeben werden. Sylvia konnte in ihrem letzten Kampf leider nicht mehr gegen ihre grün graduierte Gegnerin mit De-ashi-barai punkten und geriet leider wieder in eine Kesa-gatame. Unglücklich war es auch für Annika: In ihrem ersten und einem der wenigen Kämpfe an diesem Tag, die über die volle Zeit gingen, stolperte Annika, wofür ihre Gegnerin einen Yuko zugesprochen bekam, den sie über die Zeit bringen konnte. Anne dagegen konnte in ihrem letzten Kampf punkten: Mit zweimal Kesa-gatame über zwanzig Sekunden und damit zweimal Waza-ari einen Sieg erringen. Damit konnten wir unser Ergebnis unserer letzten Begegnung um einen Punkt auf 2:6 (20:55) verbessern.

Alles in allem bleibt als Abschluss nur zu sagen, dass alle ihr Bestes gegeben haben. Es fehlt uns als „Dorfverein“ einfach an der Erfahrung für einen solchen Wettkampf. Für diesen Umstand haben wir es den anderen Mannschaften aber äußerst schwer gemacht und ich bin stolz darauf, dass viele Dinge aus den Trainings im Kampf umgesetzt werden konnten. Im nächsten Jahr wird es wieder Mannschaftsmeisterschaften geben und dann können wir auch mit jeder Menge Erfahrung punkten. Frei nach Bob: „Jo, wir schaffen das!“ 😉

André