Eine Delegation der 5 erfolgreichsten Wettkämpfer aus 2023 startete am Wochenende beim Sparkassenpokal in Jena und musste sich in harten Kämpfen gegen zumeist Sportschüler aus ganz Deutschland, Österreich und Tschechien beweisen. Am stärksten zeigte sich an diesem Wochenende Liam, der Bronze nach Weixdorf holte.

An beiden Tagen war 6 Uhr Treff am Hillig und schon um 8 Uhr Wiegen. Pünktliche erreichte der Reisetrupp Isabel, Emilia und Johanna mit Papa Liepke als Fahrer und Antje als Coach die Halle und ergatterten einen Platz hinter der mit Baustellenzäunen gesicherten Matte. Für Isabel (U11) war sofort Wiegen, Emilia und Johanna (U15) mussten bis 11:30 Uhr ausharren. Nach dem Wiegen der U11 überbrückten Isabels mitgebrachte Gedulds- und Logikspiele die lange Wartezeit bevor sich Isabel mit Emilia erwärmte. Das Turnier war straff durchorganisiert, sodass es bei 350 Startern pro Tag auf 4 Matten zu so wenig wie möglich Verzögerungen kam.

Isabell (-32,5 kg) startete bei 6 Teilnehmer im Doppelpool. Auf den ungewohnt harten Griffkampf in der U11 konnte sich Isabel gut einstellen . Sie lieferte ihrer Jenaer Gegnerin in der 1. Begegnung ein hartes Duell über die volle Zeit und verlor lediglich mit Waza-Ari. Im 2. Kampf lief es noch besser und Isabell hatte mehr Vertrauen zu eigenen Angriffen und kämpfte auf Augenhöhe mit, wurde aber am Ende mit 3 verschieden Shidos erstaunlich hart für unzulässigen Griffkampf, Abstützen mit den Ellenbogen und Passivität bestraft. Trotz starker Kämpfe blieb der Einzug ins Halbfinale so verwehrt und Isabel belegte einen 5. Platz. Beide Gegnerinnen belegten am Ende Platz 1 und 2. Isabel konnte mit ihrem ersten Auftritt auf so einem Turnier durchaus zufrieden sein.

Emilia (-36 kg) kämpfte ebenfalls im 6er-Doppelpool. In ihrem ersten Kampf konnte sie ihr Griffkonzept gegen den starken Nackengriff der Gegnerin nicht beibehalten und wurde so in eine Festhalte geknietscht, aus der sie sich nicht befreien konnte. Für den 2. Kampf hatte sie sich viel vorgenommen und ging im Griffkampf konzentriert ans Werk. In der folgenden Bodensituation schien sie alles unter Kontrolle haben, als sie von einem Schlüssel überrascht wurde. Und so belegte auch Emilia einen 5. Platz.

Johanna musste am längsten auf ihre Kämpfe -48 kg warten. Bei 12 Teilnehmern wurde im KO-Sytemen gekämpft. Johanna erwischte einen Start nach Maß und besiegte ihre ersten beiden Gegnerinnen – beide aus Berlin – in kürzester Zeit mit Tani-Otoshi. Im Halbfinale war sie auf die Spezialtechnik ihrer Gegnerin und späteren Siegerin gut vorbereitet und konnte diese verhindern, musste aber dennoch 2 Waza-Aris hinnehmen. Im Kampf um Platz 3 wartetet ein erbitterter Griffkampf, bei dem ihre Gegnerin leider die Oberhand behalten und 2x mit Waza-Ari punkten konnte. Somit auch ein 5. Platz für Johanna.

Etwa 17 Uhr war der lange 1. Wettkampftag zumindest für Weixdorf beendet. Johanna, Isabel und ihr Papa traten die Rückreise an, Emilia und Antje blieben gleich in Jena. Und so begann am Sonntag das selbe Prozdere. Zufällig kamen wir just gemeinsam kurz vor 8 an der Halle an und Emma und Liam hatten sogar beide noch ihre Gewichtsklasse des alten Jahres, wenn auch an der Obergrenze. Diesmal lösten wir Zauberwürfel bevor die Erwärmung startete und Liams Mama als unserer Fahrerin machte noch einen Ausflug in die nahe gelegenen Kernberge. Auch Emilia kam in den Genuss noch fix die steil vor der Judohalle thronenden Bereg zu besteigen. Pünktlich vor Beginn der Kämpfe der U13 standen aber beide wieder zum Anfeuern bereit.

Emma hatte -30kg mit 8 Startern endlich mal eine gut gefüllte Gewichtsklasse. Auch hier wurde Doppelpool gekämpft. Im ersten Kampf fand sie gut in den hart geführten Griffkampf und versuchte sich stetig eigene Chancen zu erarbeiten auch wenn sie schlussendlich in der Festhalte verlor. In Kampf 2 ging sie nun beherzter und noch zeilstrebiger zu Werke und konnte mit einer Festhalte einen Waza-ari erringen und mit Hüftwurf nachlegen. Der 3. Kampf war der Härteste und Emma steigerte sich im Griffkampf nochmals, verhinderte die Ansätze ihrer Gegnerin und erarbeitete sich eigene Chancen. Mit engen würgenden Griffen am Hals und Tritten gegen das Schienbein verlangte der Kampf Emma körperlich und moralisch alles ab. Am Ende wurde der Kampf „nur“ über Shido entschieden, von denen Emma leider schneller 3 voll hatte. Somit auch für Emma ein 5. Platz und viele Erfahrungen.

Als letztes startete Liam -46kg mit ebenfalls 8 Startern und Doppelpool. Seinen ersten Gegner erwischte er schnell auf Fege, war davon aber selbst so überrascht, dass er nicht durchzog. Zum Glück konnte er sich im weiteren Kampfverlauf mit O-Goshi und Festhalte durchsetzen. Im 2. Kampf zeigte Liam einen taktisch klugen Griffkampf und trieb seinen Leipziger Gegner zur Verzweiflung. Einen Waza-Ari für O-goshi brachte er so kontrolliert über die Zeit. Auch im 3. Poolkampf kämpfte Liam im Stand auf Augenhöhe. Leider war er im Übergang zum Boden zu fahrlässig und ließ sich in die Festhalte nehmen. Nun ging es im Halbfinale weiter. Sein Gegner und späterer Sieger beherrschte erstaunlich effiziente vor-zurück-Kombinationen und nutzte auch hier wieder den schnellen Übergang vom Stand zum Boden und besiegte Liam in der Festhalte. Liam belegte somit einen hervorragenden 3. Platz.

Das Sonntagsteam flog 17 Uhr wieder in Weixdorf ein. Alle Starter konnten sich an diesem Wochenende auf dem höheren Niveau gut etablieren, unglaublich viel Erfahrung sammeln und auch einige Hausaufgaben mit nach Hause nehmen, an denen sie nun zielstrebig arbeiten wollen.

Zusammenfassung: