Deutsche Pokalmeisterschaften der Männer und Frauen in Neuhof am 29.+30.11.2014

Am Freitag Nachmittag traf sich der Weixdorf-Tross gegen 16:30 Uhr in Klotzsche. Mit an Bord waren die Kämpfer Tasmin, Viola und Martin, die Fans Maria, Mario, Beni und Moni und als Betreuer Antje. Erster Stopp war schon das Dresdner Tor, wo wir an der Raststätte noch unseren Dauergaststarter und ebenfalls Kämpfer Dominic einsammelten und uns dann ganz bequem auf 3 Autos verteilten, um in Kolonne 3,5h Richtung Neuhof zu cruisen.

Dort nahmen wir ca. 20:45 Uhr unsere 2 Doppelzimmer und die Ferienwohnung in Beschlag, verdrückten noch ein Abendbrötchen und besprachen unter viel Gelächter noch die ein oder andere unwichtige Sache bevor die Kämpfer voran alle langsam in ihr Bettchen krochen.

 

  1. Wettkampftag

 

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6:45 Uhr schlugen die Kämpfer Martin und Dominic zusammen mit Maria und Antje in der Halle ein und sicherten einen guten Platz auf der Tribüne. Das Wiegen und die Anzugkontrolle gingen sehr zügig und so warteten wir schon 7:15 Uhr freudig auf das Eintreffen des Rests, der die Brötchen mitbrachte. Nun wurde erst mal zünftig gefrühstückt, denn bis Wettkampfbeginn waren – warum auch immer – noch 2 Stunden Zeit… 1 Stunde vor Start begannen sich die Jungs warm zu machen und wurden von den Ukes Beni und Viola unterstützt.

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Langsam machte sich die erste Nervosität breit – schließlich waren es sowohl für Martin als auch für Dominic die ersten Deutschen Meisterschaften. Nun wurden auch die Listen ausgegeben und Dominics Heimtrainer Heiko gesellte sich zu uns. Jetzt waren wir eine stolze Gruppe von 10 Mann – toll! Die Eröffnung begann und wurde mit 2 wirklich kleinen Ansprachen kurz gehalten. Und bevor die Wettkämpfe beginnen konnten, wurden wir gebeten, uns zu erheben: die Nationalhymne wurde gespielt – irgendwie schon immer etwas besonderes.

 

Die Wettkämpfe starteten und es wurde bekanntgegeben, dass Dominics und Martins Gewichtsklassen auf der selben Matte immer im Wechsel stattfinden würden. Nicht schlecht!

 

Dominic war als erstes dran und startete -60kg mit insgesamt 25 Teilnehmern gegen Felix Huber (Judoteam Steinheim, braun). Der Württemberger hatte einen sehr starken Nackengriff, den er sofort mit einem Uchi-Mata verband. Dominic stieg geschickt über und löste den Griff, konnte aber selbst keine Technik ansetzen.

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Im 2. Angriff konnte der Braungurt sofort wieder seinen starken Nackengriff durchbringen, den Dominic diesmal nicht lösen konnte. Es folgte ein Harai-goshi und ein Ippon – schade! Was dieser Kampf wert war, sahen wir in der nächsten Runde der -60: Der Steinheimer besiegte auch seinen nexten Gegner konsequent in sehr kurzer Zeit. Nun musste er noch einen Kampf gewinnen, damit Dominic in der Trostrunde noch mal antreten darf. Doch daraus wurde leider nichts. Nun traf der jungen Steinheimer mit Schuhmacher auf einen erfahrenen Kämpfer, der ihm die Grenzen aufzeigte. Somit war der Wettkampf für Dominic leider beendet. Schade, aber keine Schande, denn um bei der Deutschen einen 2. Kampf zu haben, muss man auch immer ein bisschen Losglück haben – zumindest bei unserer Trainingsfrequenz.

 

Martin hatte es in der -100kg mit insgesamt 17 Teilnehmern zu tun. Als erstes hatte er, wie fast der ganze Rest des Starterfeldes, ein Freilos. Martin stand in der Liste ganz unten und wir konnten erst mal die gesamte -100 beobachten: unheimlich viele richtig große Typen und ein paar zu dick gewordene 90er. Martin erwischte mit Björn Reck (SFV Europa, braun) leider auch einen großen Gegner. Der Niedersachse machte wie erwartet mit Nackengriff Druck. Martin war gut darauf eingestellt, löste immer wieder und erarbeitete sich eigene Ansätze. Sein Gegner spielte seine Hebel aus und sammelte Waza-Ari und Yuko für Kontertechniken. Martin behielt seinen aktiven Kampfstil bei und brockte seinem Gegner einen Shido ein, bevor er leider nochmal einen Waza-Ari gegen sich einstecken musste. Aber alles in allem hat sich Martin etwa die hälfte der Kampfzeit teuer verkauft und konnte zufrieden sein. Auch für Martin kam es leider nicht zu einem 2. Kampf in der Trostrunde, da sein Gegner schon den nächsten Kampf gegen den späteren Zweiten verlor.

 

Martin und Dominic konnten sich jeder noch A3-große Teilnehmer-Urkunden abholen und wir verbrachten den restlichen Tag in der Halle und verfolgten selbstgewählte Favoriten. Dominic trat den Heimweg schon etwas eher an und wir machten uns gegen 17 Uhr auf fast direktem Weg auf zur Pizzeria (die 3. angesteuerte Pizzeria gab es dann sogar). Im Netto wurden noch mal die Reserven aufgefüllt und dann gings zurück zur Pension. Viola und Antje absolvierten noch ein kleines Gewichtssicherungsläufchen, alle gingen duschen und ließen den Abend mit Kartenspielchen ausklingen.

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2. Wettkampftag

 

Auch am 2. Tag trafen wir – diesmal Tasmin, Viola, Moni und Antje – 6:45 Uhr in der Halle ein. Viola ging noch mal vorwiegen und Tasmin sicherte schonmal einen guten Platz in der Schlange an der Waage und da waren die beiden 5 Minuten nach Wiegebeginn schon fertig. Gegen halb 8 trafen dann die heutigen Fans Martin, Maria, Beni und Mario ein und brachten wieder Brötchen mit. Nach dem Frühstück gesellte sich dann noch Moritz zu uns und da waren wir dann heute auch wieder stattliche 9 Weixdorfer. Tasmin und Viola machten sich dann gehörig warm, die Listen konnten abgeholt werden und dann war auch schon Antreten. Die Eröffnung wurde wieder erfrischend kurz gehalten, eine Nationalhymne gab es heute nicht und dann ging es kurz und schmerzlos los.

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Viola hatte es heute in der -57kg mit insgesamt 22 Teilnehmern zu tun und startete mit einem Freilos. Im ersten Kampf ging es dann gegen Hofäcker (Speyer, braun). Die Pfälzerin hatte einen sehr starken Griff, sodass Viola Schwierigkeiten hatte sich zu lösen, versuchte es aber immer wieder, sodass ihr sogar ein richtig guter Uchi-Mata-Ansatz gelang.

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Hofäcker war aber eine echte Duracell – sie lies nicht locker und gewann schlussendlich mit Waza-Ari, Yuko und anschließender Festhalte. Eine Gegnerin, die heute nicht machbar gewesen wäre, aber dennoch nicht übermächtig erschien. Wir hofften dass sie noch eine Runde weiter kommen würde. Das tat sie! Sie gewann ihren nächsten Kampf nach 9 Minuten in einem hammerharten Golden Score und war jetzt erst richtig warm, sie gewann anschließend das Halbfinale und das Finale mehr als deutlich und wurde Deutsche Meisterin – verrückt! Viola durfte also in der Trostrunde noch einmal ran und traf auf von Ahnen (Osnabrück, braun). Gegen die Niedersächsin kam Viola gut in Fahrt und konnte obwohl sie einen Yuko gegen sich einstecken musste, ihren Griff immer besser durchsetzen und 2 Uchi-Mata-Ansätze landen.

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Die Braungurtin nutze jedoch schlussendlich einen O-uchi-gari-Ansatz von Viola zum Konter und gewann. Somit war Viola ausgeschieden, hatte aber im Gegensatz zu den Jungs wenigstens das Glück zwei Kämpfe abliefern zu dürfen.

 

Tasmin ging -70kg an den Start. Diese Gewichtsklasse war mit insgesamt 23 Startern besetzt und auch Tasmin durfte sich über ein Freilos freuen. Im ersten Kampf traf sie auf Meike Wegner (Sindelfingen, Dan), die klein und unheimlich agil war.

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Dass Tasmin ihren Griff gut durchsetzen konnte, machte der Württembergerin gar nichts aus, sie warf Tasmin dennoch einfach auf Waza-Ari und nahm sie kurz später in die Festhalte. Die Sindelfingerin war nicht unbekannt und so gingen wir zurecht davon aus, dass sie auch noch eine Runde weiterkommen würde. Und so war es auch. Genauso wie Violas Gegnerin, kam sie sogar ins Finale und belegt am Ende den 2. Platz! Tasmin durfte so in die Trostrunde und gegen Frank (SG Eltmann, Dan) auf die Matte.

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Tasmin verkaufte sich gegen die Bayerin sehr teuer und machte mit ihrem Griff richtig Betrieb und versuchte sich eigene Ansätze zu erarbeiten. Ihre Gegnerin sammelte zwar fleißig zwei Yukos und einen Waza-Ari, aber auch Tasmin erarbeitete sich im Boden einen Hebel, den sie leider nicht bis zum Erfolg durchziehen konnte. Schlussendlich gewann die Schwarzgurtin zwar mit einem weiteren Waza-Ari, aber Tasmin hatte gegen die spätere Fünftplatzierte einen richtig guten Kampf.

 

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Wir sahen uns anschließend noch alle Finalkämpfe an und bewunderten schöne Techniken und harte Arbeitssiege. Und jubelten natürlich für den einzigen sächsischen Medaillengewinner an beiden Tagen: Frank Dedek besiegte nach tollen Vorrundenkämpfen in einem hammer Finale den Nationalkämpfer Gutsche mit einer spektakulären Fußtechnik. Wir waren wie immer eine der wenigen, die auch zur Siegerehrung blieben, freuten uns noch mit dem Bautzner Martin Schmidt, der an beiden Tagen sehr erfolgreich die Prüfung zur Kari-DJB-A-Lizenz bestand und machten uns dann auf den Heimweg. Natürlich nicht ohne geplanten Stopp – diesmal bei Burger King.

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Alles in allem ein erlebnisreiches Wochenende. Auch wenn in der Liste sichtbare Einzelerfolge ausblieben, muss man doch sehr realistisch bleiben und das Ergebnis mit unsere Trainingsfrequenz ins Verhältnis setzen. Gerade bei den Männern ließen die schnuckeligen Oberkörper wohl sehr leicht auf eine etwas höhere Trainingsfrequenz schließen. Und da denke ich können wir alles in allem sehr zufrieden sein. Und unterm Strich zählen ja auch die „inneren“ Werte – und wenn 4 Mann mitfahren, um 4 andere zu unterstützen und anzufeuern, da stimmt die Teamleistung. Und auch wenn wir auf der Matte heute nicht die großen Stars waren, können wir doch so viel auch nicht verkehrt gemacht haben. Und „by the way“ war Weixdorf hinter Chemnitz und dem JCL (jeweils 5 Teilnehmer) mit 4 Teilnehmern der 3. stärkste sächsische Verein.

Es war mir wie immer eine Ehre, euch begleiten zu dürfen. Ich hatte viel Spaß und bin stolz auf euch!

 

Zusammenfassung:

Name Altersklasse Gewichtsklasse Teilnehmer ges. gew. verl. Platz
Dominic Albrecht -60 25 1 0 1
Martin Weiher -100 17 1 0 1
Viola Haupt Fr -57 22 2 0 2
Tasmin Hirschfeld Fr -70 23 2 0 2

 

 

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Fast…