Vogtlandpokal U13/U15 in Rodewisch

Am Samstag den 10. März sollte es nach Rodewisch gehen, weshalb wir uns schon sehr zeitig (7 Uhr!) am Hillig treffen mussten. Das schafften nicht alle – ausgerechnet der Trainer (ich) verschlief, was zu einigen Komplikationen führte. Ich hoffe das kommt nicht wieder vor und die Kämpferinnen, Kämpfer und begleitenden Eltern verzeihen mir noch einmal.

Trotz des von mir verursachten Stresses kamen wir alle rechtzeitig in Rodewisch an. Mit dabei waren Karla Eckert, Anna Hickmann, Lea Fischer, Matteo Mey, Linus Zentner, Titus Pfefferkorn, Finn Wurlitzer, Till Wedemann, Tobias Bräkow und Victor Wünsch. Nach dem Wiegen, einer knackigen Erwärmung und einigen technischen Problemen bei den Organisator_innen, konnte es auch leicht verzögert losgehen. Am Start waren heute 204 Sportler und Sportlerinnen aus 32 Vereinen.

Karla hatte heute einiges zu tun. Sie startete in der Gewichtsklasse -36 kg der U13. Zwar waren sie dort nur zu fünft, was aber Pool-System bedeutete, also vier Kämpfe für jede Starterin.
Ihre erste Gegnerin war die Orange-Grüngurtin Hermine Greger (nein – nicht Granger!) vom RJC Burgstädt e.V. Hier bekam sie erst einmal einen Shido für Drübergreifen. Hermine konnte einen linken Ko-soto-gake durchsetzen, für den sie einen Waza-ari bekam. Einen weiteren Ko-soto-gake-Ansatz ihrer Gegnerin konnte von Karla fast in einen Ashi-uchi-mata umgewandelt werden. Leider fehlte ihr hier etwas Kontrolle. Im anschließenden Bodenkampf landete sie schließlich in einer Festhalte, gegen die sie sich noch eine halbe Minute zur Wehr setzen konnte, bevor sie in der Mune-gatame landete, bei der es für sie leider kein Entkommen mehr gab.
Ihre zweite Gegnerin war die Gelbgurtin Lillie Marie Salomon vom SV Motor Mickten e.V. Hier konnte Karla einen starken linken Rückengriff durchbringen. Leider hat sie mit ihrem rechten Arm auch jedes Mal am Revers ihrer Gegnerin, womit ihr ein Zugarm fehlte. Zwar schaffte sie es jedes Mal ihre starke Hüfte zum Einsatz zu bringen, nur schaffte sie es leider nie ihre Gegnerin auf den Rücken zu drehen (die gleiche Kritik werdet ihr auch schon in ein paar älteren Wettkampfberichten von mir finden). So blieben leider viele starke Aktionen von Karla fruchtlos. Dafür konnte sie ihre Gegnerin im Boden in eine Yoko-shio-gatame nehmen, die sie über die ganze Zeit zu hielt.
Ihren dritten Kampf trug Karla gegen orange-Grüngurtin Sophia Parascandola vom VfB Hellerau-Klotzsche aus. Die beiden kennen sich wohl recht gut und Karla hat mir schon im Vornherein die Ohren mit ihrem Bammel vollgeheult – völlig zu Unrecht, wie sich herausstellte. Anfangs war es noch sehr ausgeglichen und der Kampf spielte sich hauptsächlich im Stand ab. Dann schaffte es Karla einen ihrer linken O-goshi durchzusetzen, ihre Gegnerin auf Waza-ari zu werfen und auch gleich in eine Mune-gatame zu nehmen. Blöder Weise hat das die Anzeige komplett verpennt. Anstatt die Festhaltezeit zu nehmen, war sie damit beschäftigt, den Waza-ari von der einen auf die andere Seite hin- und herzuschieben. Damit ging Karla der zweite Waza-ari, den sie für die 14 Sekunden Festhaltezeit locker bekommen hätte verloren und der Kampf lief weiter, obwohl er hier schon beendet hätte sein können. Im Laufe des Kampfes ereignete sich nicht mehr viel, der Kampf lief so ausgeglichen weiter, wie er begann. So konnte Karla den Kampf mit 7:0 für sich entscheiden (aufpassen, das wird noch relevant).
Karlas vierte Gegnerin war Xenia Dolle vom JV Ippon Rodewisch, welche den gelb-orangenen Gürtel trug. Auch hier bekam Karla wieder einen Shido fürs Drübergreifen. Die beiden pflegten einen sehr schnellen und ruppigen Kampfstil, bei dem keine von beiden einen wirklichen Vorteil erringen konnte, auch wenn Karlas Gegnerin etwas aktiver erschien. Dann bekam Karla ihren zweiten Shido fürs Drübergreifen. Bis fünf Sekunden vor Schluss fiel keine Wertung und ein Hantei-Entscheid hätte für Karla wohl schlecht ausgesehen. Dann schaffte sie es mal wieder ihre Hüfte zum Einsatz zu bringen (natürlich ohne Zugarm), wofür sie einen Waza-ari erhielt, nahm ihre Gegnerin in die Mune-gatame und hielt sie bis zum Schluss.
Da in der Gewichtsklasse -36 kg der U15 nur eine Kämpferin war die auf der aktiven Suche nach Freundschaftskämpfen war und Karla nichts gegen einen Freundschaftskampf einzuwenden hatte (sehr löblich), trat sie zum Schluss noch gegen die Blaugurtin Kathrin Krause vom PSV Olympia Berlin an. Hier verlor Karla leider, nachdem sie auf Ashi-uchi-mata geworfen wurde.
Karla wurde 3. Platz. Und jetzt ist es wichtig, warum die Festhaltezeit nicht genommen worden ist. Hätte die Anzeige nicht gepennt, hätte Karla den Kampf mit 10 Unterpunkten gewonnen, womit es zum Auswiegen zwischen Karla, Greger und Parascandola gekommen wäre. So hätte Karla je nach Gewicht, den ersten zweiten oder dritten Platz belegen können. Da sie aber nur sieben Unterpunkte bekam, hatte sie nur 27 Gesamtunterpunkte, während Parascandola und Greger jeweils 30 hatten – dort zählte dann der direkte Vergleich zwischen den beiden, womit Parascandola den ersten Platz belegte und Greger den zweiten. Die Leistung von Karla war also einer Erstplazierten würdig!

Karla wirft dolle (ohne Zugarm)

Anna trat in der -52 kg der U15 an. Dort waren sie zu elft.
Ihre erste Gegnerin – die Blaugurtin Celina Reichel vom JC Gornau – konnte sehr schnell mit einem Waza-ari in Führung gehen, den sie für einen linken O-goshi erhielt. Das ließ Anna nicht lange so stehen. Dank ihres konsequenten Griffkampfes gelang es ihr selbst einen Hüftwurf zu werfen, für den sie ebenfalls einen Waza-ari erhielt. Ihren Griff behielt sie im Boden bei, womit sie praktisch schon in der Kesa-gatame lag, die sie bombensicher über die Zeit hielt.
Ihre zweite Gegnerin war Frida Kriening vom PSV Olympia Berlin, welche den zweiten Kyu hatte. Diese war recht groß und legte anfangs viel Kraft in ihren Griff, mit dem sie den Kampf dominieren konnte. Trotzdem gelang es Anna immer wieder ihren Uchi-mata-Ansätze wegzublocken. Schnell ließ auch die Kraft ihrer Gegnerin nach und Anna gelang es aus dem Blocken und Ausweichen einer gegnerischen Uchi-mata/Ko-uchi-gari-Kombination in eine Kreisbewegung einzuleiten und für einen Rucksackeingang zu einer Art Koshi-uchi-mata zu nutzen. Leider landete sie dabei auf dem rechten Knie, weshalb ihr der Waza-ari, den sie ursprünglich dafür bekam nachträglich wieder aberkannt wurde und sie stattdessen einen Shido erhielt. Sehr schade – das war ein echt schöner Bewegungsablauf und ob der Wurfansatz nicht schon beginnt bevor sie auf das Knie gefallen ist – darüber lässt sich sicherlich auch streiten. Die Uchi-mata-Ansätze ihrer Gegnerin kamen indes immer halbherziger, aber trotzdem aus einer Reichweite, dass Anna kaum dazu kam selber etwas anzusetzen. Im Boden schaffte Anna es fast einen Ude-hishigi-juji-gatame durchzubringen. Dann ging es ins Golden Score. Dort mobilisierten beide noch einmal ihre Kräfte und Anna wurde erneut mit einer Reihe von Fußtechniken eingedeckt. Schlussendlich half ihrer Gegnerin ihr Größenvorteil und ein – wirklich unschöner – Uchi-mata wurde Anna zum Verhängnis.
Im Kampf um den dritten Platz stand Anna der Grüngurtin Norah Schnabel von Judo Holzhausen gegenüber. Hier konnte Anna schnell mit einem Waza-ari, den sie für einen Ushiro-goshi erhielt in Führung gehen. Dann erhielt ihre Gegnerin einen Shido für Mattenflucht. Die Wurfansätze ihrer Gegnerin konnte Anna souverän parieren. So auch den Ashi-Uchi-mata Ansatz, den sie blockte und im Boden in eine Tade-shio-gatame umwandelte, die sie über die Zeit hielt.
Damit war Anna 3. Platz. Super!

Annas coole Aktion gegen Kriening

Für Lea ist es das erste Jahr in der U15, wo sie heute in der Gewichtsklasse +63 kg startete – allerdings alleine. Damit sie nicht völlig umsonst den ganzen Weg auf sich genommen hat, trat sie in Freundschaftskämpfen gegen die zwei Starterinnen aus der +57 kg der U13 an.
Ihre erste Gegnerin war die Orange-Grüngurtin Emily Grän vom PSV Olympia Berlin. Lea konnte hier schnell mit einem O-uchi-gari für den sie einen Waza-ari bekam in Führung gehen. Im Boden arbeitete sie eine Kesa-gatame heraus und hielt diese über die benötigte Zeit.
Ihre zweite Gegnerin war Josephine Peetz vom Randori Leipzig-West, welche ebenfalls den orange-grünen Gürtel trug. Diesen Kampf entschied sie schnell mit einem Tani-Otoshi für sich.
Lea belegte den 1. Platz.

Lea wirft Peetz Tani-Otoshi

Matteo und Linus starteten beide mit vier anderen Sportlern in der Gewichtsklasse -31 kg der U13. Beide teilten das Schicksal, kein Freilos zu haben und auch weitestgehend die gleichen Gegner.

Matteos erster Gegner war der Orangegurt Nick Reichel vom JC Gornau. Hier kann ich leider nicht viel über den Kampf aussagen, da ich gerade an einer anderen Matte beschäftigt war. Das einzige was ich sagen kann ist, dass in dem Moment, als ich den Blick auf Mattheos Kampf richtete, dieser gerade in einen recht schönen Uki-goshi/O-goshi hineinlief, der seinem Gegner einen Ippon einbrachte. Schade, die Situation hätte ich gerne gefilmt.
Damit stand Matteo in der Trostrunde und im Kampf um den dritten Platz, wo er auf den gelb-orange Gurt Joel Schiefer vom CPSC traf, der ihm von Linus aus der Hauptrunde nach unten gereicht wurde. Hier kassierte Matteo – meiner Meinung nach fälschlicherweise – einen Shido, weil er im Boden einen Schlüssel angewendet habe. Sein Gegner lag auf dem Bauch und hatte seinen rechten Arm auf dem Rücken. Matteo nutzte diesen nun, um Druck gegen das Schultergelenk auszuüben. Zwar kniete er über seinem Gegner, hatte diesen aber mMn. nicht belastet, weshalb sein Gegner eigentlich jederzeit dem Druck hätte nachgeben und sich mit Matteos Schubbewegung auf den Rücken hätte drehen können. Die Kampfrichter sahen das offensichtlich anders, brachen die Aktion schnell ab und bestraften Matteo mit einem Shido. Dann konnte Matteo einen De-ashi-barei durchetzen und bekam dafür einen Waza-ari. Mit einem wunderschönen Ko-soto-gake, wofür er sich einen Ippon verdiente, entschied Matteo den Kampf für sich und belegte damit den 3. Platz. Herzlichen Glückwunsch!

Linus traf zuerst auf den Orangegurt Roman Samoranski vom CPSV. Diesen Kampf konnte er schnell mit einer Kesa-gatame, die er über die komplette Zeit halten konnte, für sich entscheiden.
Seinen zweiten Kampf hatte Linus gegen den Orange-Gelbgurt Joel Schiefer zu bestreiten. Der Verlierer dieses Kampfes würde gegen Matteo in der Trostrunde um den dritten Platz antreten müssen. Da ich was dagegen hatte und Linus auch, fällte Linus seinen Gegner (ebenso wie Matteo etwas später) mit einem Ko-soto-gake (man könnte meinen die beiden haben bei einander abgeschaut). Damit stand Linus im Finale.
Hier bekam er es mit Nick Reichel zu tun (Matteos erstem Gegner). Dieser hatte einige Techniken auf Lager, neben einigen linken Seio-nage/Sei-otoshi Ansätzen, die Linus aber ganz gut blocken konnte, gab es seinerseits auch einige Fußtechniken zu sehen. Aber auch Linus konnte einige Techniken ansetzen, welche aber auch nicht zum Wurf führten. Insgesamt wurde der Kampf mehrmals unterbrochen, weil Linus über dem Arm auf den Rücken oder längere Zeit – ohne zu Werfen – in den Gürtel seines Gegners gegriffen hatte. Dafür bekam er im Laufe des Kampfes drei Shidos. Im Boden war auch alles sehr ausgeglichen. Beide versuchten verschiedene Festhaltetechniken einzusetzen, aber keiner konnte den anderen wirklich lange halten. Dann landete Linus auf den Knien, was sein Gegner zu nutzen wusste. Er blockierte einfach Linus Knie und drückte ihn mehr oder weniger mit einer Form von Uki-goshi um, wofür er einen Ippon bekam. Damit war Linus 2. Platz. Sehr schön!

Linus wirft Schiefer auf Ko-Soto-Gake

Auch Titus und Finn teilten sich heute die gleiche Gewichtsklasse und zwar die -34 kg in der U13. Dort waren sie zu acht.

Titus bekam es zuerst mit dem gelb-Orangegurt Phillip Weigelt vom CPSV zu tun. Der konnte sehr zielgerichtet seinen Rückengriff durchsetzen, weshalb er im Stand auch wesentlich mehr Kontrolle hatte. Das zeigte sich darin, dass er eine Technik von Titus auf einen Waza-ari übernehmen konnte. Im Boden waren beide sehr aktiv, aber alles sehr ausgeglichen. Dann zeigte sich wieder, wofür ein starker Griff gut sein kann, denn Titus‘ Gegner konnte wieder seinen Rückengriff durchbringen und ihn mit einem Uki-goshi auf Waza-ari werfen. Damit war der Kampf vorbei und Titus in der Trostrunde.
Sein zweiter Gegner war Valentin Schüppel vom 1. JC Stollberg e.V. Hier ließ Titus nichts anbrennen und konnte den Kampf sehr schnell mit einer Seio-otoshi/O-uchi-gari-Kombination für sich entscheiden.
Im Kampf um den dritten Platz standen sich Titus und Finn gegenüber. Beide schenkten sich nichts und fochten sowohl im Stand, als auch im Boden einen sehr aktiven Kampf aus. Keine konnte wirklich die Oberhand gewinnen, bis es Finn gelang Titus mit einer verrückten, aber effektiven Ko-uchi-gake/Ashi-Uchi-mata-Kombination auf Ippon zu werfen.
Damit wurde Titus 5. Platz. Auch wenn kein Treppchen-Platz belegt wurde eine sehr gute Leistung!
Beim letzten Kampf wurde erst der falsche Gewinner angesagt und obwohl ich unmittelbar danach zur Listenführung gegangen bin, um diesen Fehler zu korrigieren, wurden auch die Urkunden falsch ausgestellt.

Titus wirft Schüppel O-Uchi-Gari

Finn trat zuerst gegen Paul Forchheim vom 1. JC Stollberg e.V. an. Dieser hatte den gelben Gürtel und landete ziemlich schnell in einer Kesa-gatame von Finn, aus der er sich auch nicht mehr befreien konnte.
In seinem nächsten Kampf stand Finn dem Orangegurt Moritz Dornick vom JCL gegenüber. Was folgte war ein sehr spannender Kampf, in dem Finns Gegner mit einem Waza-ari für einen sehr unorthodoxen Seio-otoshi – der sich vielmehr aus einem Gegendreher, eines inkonsequenten Seio-otoshis von Finn ergab – in Führung gehen konnte. Es folgten eine ganze Reihe von Angriff – Konter – Gegenangriff – Abfolgen. Finn war sehr aktiv und zeigte viele schöne Ansätze, die leider nie zu einer Wertung führten, seinen Gegner aber oft in starke Bedrängnis brachten. Am Ende war sein Gegner nur einen kleinen Tick schneller und so fiel Finn auf einen eher unsauberen Ashi-uchi-mata, wofür es den zweiten Waza-ari gab.
Damit musste Finn in der Trostrunde gegen Titus antreten. Diesen Kampf konnte er für sich entscheiden (ausführliche Beschreibung gibt es in Titus Absatz).
Finn wurde 3. Platz. Super!

Finn bringt Dornick in Bedrängnis

Till startete heute mit 14 anderen Startern in der Altersklasse U13 und der Gewichtsklasse -38 kg und hatte kein Freilos. Sobald die Listen kamen, stellte er fest, dass er mit etwas Zufall heute gegen zwei L(o)uis‘ kämpfen kann. So sollte es auch kommen.
Sein erster Gegner war nämlich Luis Burmeister von Judo Holzhausen. Dieser konnte Till zuerst auf Waza-ari werfen. Dann konnte Till noch eine Weile gegenhalten, musste dann aber einen Shido für Passivität einstecken, letztendlich wurde er dann aber doch mit einem Ashi-Uchi-mata auf einen weiteren Waza-ari geworfen.
In der Trostrunde traf Till auf den gelb-orange Gurt Louis Müller vom BSV Adorf. Hier war Till leider wieder sehr passiv. Wenn er sich allerdings traute einen Wurf anzusetzen, zeigte er, dass er weder kräftemäßig noch technisch unterlegen war und so gab es von seiner Seite zum Beispiel einen schönen Uchi-mata zu sehen, für den es leider keine Wertung gab. Der Kampf endete damit, dass Till auf einen recht unkontrollierten O-soto-otoshi fiel, auf den es einen Ippon gab, womit Till leider ausgeschieden war.
Das war schade, denn wenn er sich mehr zutrauen und auch ein wenig Eigeninitiative beim Kämpfen an den Tag legen würde, wäre zumindest der zweite Kampf durchaus zu gewinnen gewesen.

Tobias startete in der Gewichtsklasse -40 kg der U15. Sie waren zu fünft, was bedeutete, dass Pool-System – das heißt alle gegen alle – gekämpft wurde.
Dort traf er als erstes auf den orange-grün Gurt Niklas Joel Haugk vom JV Ippon Rodewisch. Dessen Fuß wiederum traf bald auf Tobias‘ Leiste und Tobias nach einer kurzen Flugphase, die er dem Tomoe-nage zu verdanken hatte, auf die Matte. Das gab einen Ippon für Tobias‘ Widersacher.
Im nächsten Kampf ging es gegen den Blaugurt Jan Lichtblau vom JC Halle auf die Matte. Dieser konnte in seiner ersten Bodenaktion einen Ude-hishigi-juji-gatame – also einen langen Armhebel – durchsetzen. Da das Tobias‘ erstes Jahr in der U15 und das Jahr noch recht jung ist, lass ich ihm den Fehler, dass er sich von seinem Gegner weg- und damit in den Hebel reingedreht hat noch durchgehen (auch wenn wir das im Training schon mehrmals trainiert haben).
Aber die Kampferfahrung ist offensichtlich der bessere Trainer denn in seinem dritten Kampf gegen Eric Lichtblau – vermutlich Jans Bruder und ebenfalls Blaugurt und vom JC Halle – nahm er meinen Hinweis vom vorigen Kampf an und schaffte es sich aus der gleichen Situation zu retten, indem er sich seinem Gegner zudrehte. Nun kniete er zwischen den Beinen seines Gegners. Dieser schnappte sich Tobias‘ Arm und hebelte Tobias nun aus der Unterlage, indem er dessen Ellenbogengelenk mit Hilfe seines eigenen Knies überstreckte. Nach dem Abschluss des Kampfes kam er noch einmal bei Tobias vorbei und entschuldigte sich dafür, weil der Ellenbogen wohl ganz schön geknackt habe.
Tobias letzter Gegner war der Gelbgurt Wojtków Marcin vom AKS Strzegom – einem polnischen Partnerverein des JV Rodewisch. Diesen Kampf konnte Tobias schnell mit einer Yoko-shio-gatame für sich entscheiden.
Tobias wurde 3. Platz. Sehr schön!

Victor startete in der Gewichtsklasse -46 kg der U15. Dort waren sie zu sechst, wobei Victor kein Freilos hatte.
Sein erster Gegner – John Madl vom 1. JC Stollberg e.V. – hatte den IV. Kyu und konnte schnell mit einem Waza-ari in Führung gehen. Dann bekam Victor einen Shido für Stämmen. Der Kampf entschied sich, als Victors Gegner einen zweiten Waza-ari für einen Ashi-uchi-mata bekam.
In der Trostrunde ging es bei Victor schon im ersten Kampf um den 3. Platz. Diesen trug er mit dem Orangegurt Niclas Vogel vom PSV Plauen aus. Dieser Kampf war ziemlich ausgeglichen. Dann versuchte Victor eine Hüfttechnik im Stand durchzubringen – wurde aber von seinem Gegner mit einem Yoko-gake gekontert, wofür dieser einen Waza-ari bekam. Victor war allerdings nicht auf den Kopf gefallen und drehte im Boden den Spieß um, nahm seinen Gegner in die Kesa-gatame und hielt sie über die benötigten 20 Sekunden. Damit war Victor 3. Platz. Herzlichen Glückwunsch!

Fazit:
Wir waren wirklich gut! Naja – eigentlich wart ihr ja die, die gekämpft haben. Sowohl die Einzelkämpfe, als auch in der Gesamtschau braucht ihr euch nicht zu verstecken. Fast jede_r von euch hat eine Platzierung belegt. Und auch die Kämpfe, die verloren wurden, waren selten so, dass hier von einer eindeutigen Überlegenheit der Gegner_innen gesprochen werden kann. Ich habe tatsächlich auch schon fast mit dem dritten Platz in der Mannschaftswertung gerechnet. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass wir den vierten Platz in der Mannschaftswertung (nach dem JCL, Rodewisch & Olympia Berlin) belegt haben 😉
Wir werden einfach noch ein paar Hebel und Befreiung aus selbigen üben müssen – das bringt die Umstellung von der U13 in die U15 so mit sich, dass man da nicht immer gleich auf seine Arme achtet. Karla sollte vielleicht zukünftig gezielt und verstärkter Techniken aus dem linken Griff üben. Und Till sollte „einfach“ ein bisschen mehr Selbstbewusstsein an den Tag legen. Alles keine Dinge, die sich nicht bewältigen ließen.
Leider gibt es kein Gruppenfoto, da einige schon eher fahren wollten. Ich persönlich fände es ausdem Grund cool, wenn ihr das nächste Mal so solidarisch seid und mit den anderen darauf wartet, bis diese auch fertig sind.

Name AK GK TN Kämpfe gew. ver. Platz
Karla Eckert U13 -36 5 5 3 2 3.
Anna Hickmann U15 -52 11 3 2 1 3.
Lea Fischer U15 +63 1 2 2 0 1.
Tobias Bräkow U15 -40 5 4 1 3 3.
Matteo Mey U13 -31 6 2 1 1 3.
Titus Pfefferkorn U13 -34 8 3 1 2 5.
Till Wedemann U13 -38 15 2 0 2
Victor Wünsch U15 -46 6 2 1 1 3.
Finn Wurlitzer U13 -34 8 3 2 1 3.
Linus Zentner U13 -31 6 3 2 1 2.