BEM U18/U21 in Weixdorf – Judo Weixdorf

Im Anschluss an das gestrige Jubiläumsturnier der Altersklassen U12 und U15 ging es heute direkt nochmals auf die Matten der Gerhard-Grafe-Halle. Und zwar mussten die Junioren U18 und U21 bei den Bezirksmeisterschaften ran! Waren es für die U21 offene BEM und damit schon fast ein Übungswettkampf ohne große Wichtigkeit, ging es für die U18 um die erste Stufe der Meisterschaftsserie und Tickets für die Landeseinzelmeisterschaften in zwei Wochen. Und Richard Kleint holte sich eins!

Mit einem Heer an Helfern im Hintergrund die den ganzen Tag problemlos und problemfrei managten, standen Richard Kleint, Jonas Hopke, Benjamin Kurz und Moritz Riedel heute im Vordergrund. Die vier Jungs bilden unseren Nachwuchs in der U18. Die U21 befand sich geschlossen im Ausland 😉 (Leichte Übertreibung, es sind nur zwei, trotzdem ist Viola am anderen Ende der Welt und ich meine wirklich das komplett andere Ende – Globus nehmen, durchstechen und man kommt in Neuseeland raus – und Oskar weilt auch immerhin in der Schweiz). Schonmal vorab: Für Richard, Beni und Jonas ist es das erste U18 Jahr und damit der krasse Sprung im Jugendregelbereich dass ab sofort Würgetechniken, Nackengriff, Techniken auf beiden Knien und weiteres erlaubt sind!

Insgesamt waren 77 Teilnehmer aus 21 Vereinen angetreten, keine Unmengen an Kämpfern und damit blieben auch viele Gewichtsklassen extrem rar besetzt, aber dies lag nicht am Winter oder an uns, es ist der allgemeine Trend der letzten Jahre.

Erwärmung

Eröffnung

So kam es dass Richard in der Klasse U18/-50 kg nur einen Gegner hatte. Diesen legte er auch noch im Eiltempo aufs Kreuz. Innerhalb von 6 Sekunden konterte Richard den zweiten Angriff seines Gegners mit katzengleichen Reflexen (so wurde mir berichtet, ich habs in der kurzen Zeit nicht mal sehen können!) sauber mit Tani-Otoshi, gewann und wurde somit auch direkt erster Platz und qualifizierte sich für die LEM in Rodewisch. Super! Getreu dem Motto „Einmal ist keinmal“ bestritt Richard noch drei Freundschaftskämpfe gegen Kämpfer aus der 55 kg-Klasse. Gegen Klassensieger Georgi Poladishvili (PSV Kamenz, gelb-orange) hatte Richard nichts zu lachen. Der gebürtige Georgier zeigte das typisch georgische Kampftalent (zum Vergleich der Vorzeige-Athlet aus Georgien: Varlam Liparteliani) und kam mit diesem Seoi-Nage und einer Außensichel zum Sieg. Das Ergebnis war für Richard aber nicht relevant und aus dem Kampf konnte er wertvolle Erfahrungen ziehen!

Den zweiten Freundschaftskampf gegen Julian Biehl (PSC Bautzen, blau) beendete er mit einer konsequenten Handlungskette aus Wurftechnik und Haltegriff siegreich. Das dritte Duell gegen Fabian Gruber (PSV Freital, orange-grün) musste er auf De-Ashi-Barai abgeben.

Richard fährt also in zwei Wochen nach Rodewisch zu den LEM!

Jonas und Benni teilten sich die Klasse -60 kg (10 Teilnehmer) und hatten jeweils ein Freilos.

Benni musste anschließend als erstes gegen den Bruder von Richards Georgier Georgi ran: Merabi Poladishvili (PSV Kamenz, gelb-orange) und konnte lange Zeit gegenhalten und selbst den Gegner mit starkem Nackengriff unter Druck zu setzen. Bei einem Hüftwurfansatz des Kamenzers ging Benni auf die Knie und beging den Fehler wieder in den Stand zu kommen, wo er direkt mit Tomoe-Nage wieder in den Boden befördert wurde, wofür Poladishvili Waza-Ari erhielt. Mit einem weiteren Waza-Ari für De-Ashi-Barai konnte der Kamenzer siegen und Benni in die Trostrunde schicken.

Hier traf er auf Luca Groß (HSG Turbine Zittau, grün) mit dem er sich einen offenen Hüftwurfübersteiger-Abtausch lieferte. Eine Kombination aus Innenschenkelwurf und anschließender Kesa-Gatame brachte seinem Gegner letztendlich den Sieg und Benni schied leider aus.

Jonas startete gegen Constantin Hertel (PSV Kamenz, orange-grün) und konnte mit De-Ashi-Barai Akzente setzen. Leider ließ er während des Kampfes im Griff nach und wurde mit Ura-Nage gekontert und anschließend mit Mune-Gatame gehalten und verlor. In der Trostrunde konnte er gegen Florian Anders (BC Radeberg, gelb) mit O-Soto-Gaeshi zweimal Waza-Ari erringen und die Matte siegreich verlassen.

Außerdem musste Jonas zum ersten Mal in seiner Karriere als Wettkämpfer einem starken Würgeansatz widerstehen, was ihm gelang und was definitiv eine wichtige Erfahrung auf dem Weg ins Erwachsenenjudo war! Im dritten Kampf hieß der Gegner Felix Dzedzig (PSC Bautzen, blau). Leider war Jonas dessen hohem Tempo nicht gewachsen und wurde mit O-Uchi-Gari zu Boden gebracht und musste sich einer Würgetechnik geschlagen geben. Die zweite wertvolle Erfahrung an diesem Kampftag! Also Kopf hoch Kinn ran 😉 Das wird nicht deine letzte Würge gewesen sein, aber dieses Werkzeug steht dir nun auch zur Verfügung!

Das letzte Musketier hieß Moritz und musste heute zum ersten Mal in der Klasse -73 kg (5 Teilnehmer) ran. Trotz massiven Untergewicht und Reichweitenachteil schlug sich Moritz in seinen vier Kämpfen redlich!

Als erstes musste er gegen Hofmann (Grün-Weiß 90 Dresden) ran und versuchte sich mehrmals mit Uchi-Mata. Leider war der Armzug noch nicht konsequent genug und Moritz musste Konter hinnehmen und geriet im Boden in eine Tate-Shio-Gatame aus der er sich kurz vor knapp befreien konnte. Einen weiteren Hebel seines Gegners konnte er vereiteln, leider musste er sich letztendlich einer Kesa-Gatame geschlagen geben.

Im zweiten Kampf traf Moritz auf Domenik Werner (SSV Heidenau), der sich einen Shido für starkes Stemmen einhandelte. Moritz` Uchi-Mata wurde wiederum gekontert, allerdings konnte Moritz sich auf den Po retten und eine Kombination Uchi-Mata zu O-Uchi-Gari brachte Moritz mit Yuko in Führung. Leider geriet er nach dieser Aktion selbst in eine Festhalte aus der er sich nicht befreien konnte .

Die dritte Begegnung mit Benni Bruck (Lichtenberg, blau), den souveränen Klassensieger, endete leider schnell per De-Ashi-Barai.

Moritz` größte Leistung heute war sicherlich sich dennoch nochmals fürs letzte Duell gegen Kroschwald (JSV Rammenau, gelb) zu motivieren und mit dem gewohnten analytischen Blick nochmals Chancen auszuloten. Mit O-Uchi-Gari konnte er seinen Gegner zu Fall bringen, allerdings konnte der Rammenauer sich im letzten Moment noch auf den Bauch drehen und eine Wertung vermeiden. Im Bodenkampf war Moritz leider wieder per Kesa-Gatame unterlegen und schloss als 5. Platz ab.

Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl konnten wir die Kämpfe bereits 12:00 Uhr abschließen und 13:00 Uhr hatten schon alle Gäste die Halle verlassen. Dank jeder Menge starker Hände schafften wir es dann in sage und schreibe 2 Stunden (‼!) alle Matten und den restlichen Kram zurück ins Dojo zu schaffen, die Grafe-Halle aufzuräumen und hatten tatsächlich noch etwas vom Wochenende!

Ein riesengroßes Dankeschön an alle Helfer der letzten drei Tage, die beim Mattentransport, an der Technik, an der Anzeigetafel, als Kampfrichter, am Imbiss, an der Kasse, an der Liste, beim Urkundenschreiben, bei den Siegerehrungen, im Hintergrund und bei all den versteckten wichtigen Dingen geholfen haben, die mir gerade selbst nicht mehr einfallen! Wir haben viel Lob für beide Wettkampftage erhalten! Ohne euch alle hätten wir dieses Wochenende nicht stemmen können!