Auch heute konnten wir uns wieder mit 5 Mann an der Landesmeisterschaft beteiligen. Diesmal in der Altersklasse U20 und leider ohne weibliche Beteiligung. Mit dabei waren Tobias Krauthakel, Philipp Schulz, Max Sieger, Jonas Warmuth und Martin Weiher. Die Tennishalle in Rammenau war im Vergleich zu gestern richtig leer und alles ging ruhig, pünktlich und in geordneten Bahnen von statten. Gleich beim Wiegen gab es wieder einige Überraschungen. Max und Martin hatten sich beide schon damit abgefunden in der nächst höheren Gewichtsklasse zu starten und waren völlig verblüft, dass sie trotz Frühstück nur 500g drüber hatten, ließen sich aber trotzdem in die höhere Gewichtsklasse eintragen. In mir wurden Erinnerungen an gestern wach… Während Martin schnell zurück zur Waage flitzte, und nochmal rennen gehen durfte, „kam für Max jede Hilfe zu spät“. Die Verantwortlichen erinnerten sich an das Regelwerk und bestanden darauf, dass einmal eingetragen nunmal gültig ist. Also packten wir Martin dick ein, schickten ihn Runden laufen und quälten ihn im Bodenkampf. Der Erfolg war verblüffend. Gleich ein ganzes Kilo in 30 Minuten. Max war geknickt…, doch es zeigte sich, dass er keinen Grund dazu hatte und trotz massivem Untergewicht gewaltig mitmischen konnte.

Als erstes musste Martin in der mit 22 Teilnehmern ganz ordentlich besetzten Gewichtsklasse -81kg ran. Als jüngster Jahrgang U20 und der Landesmeisterschaft als seinen ersten Wettkampf in dieser Altersklasse hatte Martin ganz schöne Brocken und war vom Losglück auch nicht gerade verwöhnt. Im ersten Kampf musste er gegen den Blaugurt Hoppe aus Pirna ran, dem er im Griffkampf unterlegen war, ihn aber im Boden in eine schöne rausgearbeitete Festhalte nehmen konnte und somit mit Ippon von der Matte ging. Kurz später musste er gegen den Braungurt Warstat von RBS Leipzig antreten. Seine Inaktivität beim Griffkampf wurde ihm gegen den starken Leipziger zum Verhängnis. Der Leipziger konnte seinen Griff durchsetzten und warf Martin auf einen blitzsauberen Uchi-Mata. Nun war bibbern angesagt. Warstat musste auf Grund des KO-Systems in der nächsten Begegnung gegen Klaiber vom JCL gewinnen, damit Martin in der Trostrunde weiterkämpfen darf. Dies gelang auch. Nun musste aber Martin gegen Klaiber (ebenfalls braun) ran. Auch hier konnte er im starken Griffkampf nicht mithalten und wurde mit Uchi-Mata und einem Fußfasser zu Fall gebracht. Mit einem Sieg bei einer Landesmeisterschaft und bei dem Lospech nicht unbedingt ein schlechter Einstand in der neuen Altersklasse für Martin. Auch wenn er selber bestimmt nicht zufrieden mit sich war.

In den Gewichtsklassen -66kg und -73kg hatten wir jeweils zwei Kämpfer am Start. So daß wir es tatsächlich manchmal schaften, gleichzeitig auf 3 von 4 Matten einen Kämpfer der SG Weixdorf zu haben.

In der mit 37 Teilnehmern am stärksten besetzten Gewichtsklasse -66kg starteten Jonas und Philipp. Auch für Jonas war es der erste Wettkampf in der neuen Altersklasse. Im seinem ersten und leider einzigen Kampf gegen Haubenreiß aus Colditz beeindruckte er mit einer schönen als Konter ausgeführten Fege, für die er einen Waza-Ari bekam. Kurz unaufmerksam nutzte sein Gegner dies für eine Würge, so dass Jonas aufgeben musste. Schade ein Sieg wäre sicherlich möglich gewesen. Da sein Gegner den nächsten Kampf verlor, schied Jonas leider aus dem Wettkampf aus. Philipp hatte mehr Losglück, da er gleich zu Anfang einen Gelbgurt aus Freiberg (Neubert) als Geschenk bekam. Mit einem Waza-Ari auf einen Hüftwurf und anschließende Festhalte konnte er sich klar durchsetzen. Anschließend musste und konnte Philipp zeigen, dass er nicht nur Gelbgurte besiegen kann. Gegen Palis vom PSV Leipzig (braun) musste er über die volle Zeit gehen. Im Griffkampf konnte er sich super durchsetzten. Beide Kämpfer hatten jedoch nur einen Koka auf ihrer Seite. Alles sah nach Golden Score aus, als Philipp in der allerletzten Sekunde noch einen Koka für einen O-Soto-Gari-Angriff erkämpfte. Im nächsten Kampf gegen Voitel (braun) aus Chrimmitschau setzte er sich im Griffkampf ebenfalls sehr gut durch, fiel dann aber leider auf einen Konter in Form von einer Fege. Doch dieser Kampf war immerhin schon der Kampf um Einzug ins Halbfinale, so dass Philipp sicher in der Trostrunde war. Dort musste er gegen den Braungurt Hanto aus Bautzen antreten, gegen den er leider auf eine Fege und anschließende Festhalte verlor. Somit ein 9. Platz und eine Platzierung im vorderen Drittel für Philipp. Mit seinem Kampfgeist und seinem starken Durchsetzungsvermögen im Griffkampf lässt das in Zukunft auf einiges hoffen.

In der Gewichtsklasse -73kg ging es mit 36 Teilnehmern ähnlich heiß her. Tobias hatte von allen heute das größte Los-Pech. Er durfte in seinem Pool sowohl einen Rodewischer als auch einen Leipziger verzeichnen. Im ersten Kampf konnte er sich aber ersteinmal gegen den Grüngurt Schalm aus Radeberg mit 2 Seoi-Nage-tief klar durchsetzen. Im zweiten Kampf stand er nun dem Rodewischer Grünert (braun) gegenüber.Tobias konnte den Griff seines Gegners über die gesamte Zeit erfolgreich verhindern, fand aber selbst keine Gelegenheit mit einer wirksamen Technik zu punkten. Kurz unaufmerksam, konnte der Rodewischer einen Tomoe-Nage ansetzen, damit einen Waza-Ari holen und diesen über die volle Zeit retten. Nun musste auch Tobias bangen, dass der Rodewischer im nächsten Kampf gegen einen Kämpfer vom Judoclub Leipzig gewinnt. Dies gelang ihm zum Glück, so dass Tobias in der Trostrunde weiter kämpfen durfte. Dort traf er auf Schilling aus Markleeberg (blau). schon nach kurzer Zeit konnte Tobias mit einem Yuko auf einen Koshi-Waza in Führung gehen. Bei der anschließenden Festhalte bekam sein Gegner einen Krampf und schied verletzungsbedingt aus. Somit musste Tobias nun gegen den Braungurt Conrad vom JCL antreten. Im Griffkampf konnte Tobias zwar gut mithalten, fand aber kein Rezept um selbst eine Wertung zu erzielen. Durch eine Verletzung an der Hand während dem Kampf fiel es ihm anschließend schwer seinen Griff durchzusetzen, so dass er sich einer Fege auf Ippon geschlagen geben musste. Auch für Tobias ein 9.Platz und somit eine Platzierung im vorderen Drittel. Max musste als erstes gegen den Grüngurt Schneider aus Schmölln antreten. Sein massives Untergewicht war ihm keineswegs anzumerken Er holte zuerst einen Waza-Ari für O-Uchi-Gari und anschließend einen Yuko für einen Seoi-Nage-tief. In der anschließenden Festhalte konnte er seinen Gegner 20 Sekunden halten und gewann. Im nächsten Kampf gegen den Kamenzer Köhler (ebenfalls grün) konnte er die gerade erst am Donnerstag in Bautzen beim Randori gelernte „Hüft-Umknicker-Technik“ erfolgreich einsetzen und gewann mit Ippon. Nun ging es um den Einzug ins Halbfinale gegen Fell (braun) vom JCL. Dem starken Zug des Gegners konnte Max auf Grund des fehlenden Gewichtes leider nichts entgegensetzen. Der Leipziger konnte mit einem Seoi-Nage-tief auf Ippon gewinnen. Somit war Max in der Trostrunde und traf dort auf den Grüngurt Weikert aus Freital. Nach einem Yuko für Max auf O-Uchi-Gari erzielten beide einen Waza-Ari. In Führung liegend, konnte Max es nun ruhig angehen, da er seinen Gegner im Griffkampf trotz dessen Größe relativ gut im Griff hatte. Gefährlich oben drüber gegriffen von Max nutzte der Freitaler seine Größe aus und warf Max mit einem Hüftwurf auf Ippon. Sehr schade! In dem Kampf wäre sicherlich mehr drin gewesen. So auch für Max ein 9. Platz, also im vordern Drittel.

Alles in Allem konnten sich unsere Kämpfer in den stark besetzten Gewichtsklassen sehr gut präsentieren auch wenn es für eine Medaillie und somit eine Teilnahme an den Mitteldeutschen Meisterschaften leider nicht gereicht hat. Es zeigt sich jedoch, dass durch die regelmäßige Teilnahme an Wettkämpfen im letzten Halbjahr vor allem in punkto Griffkampf viel Boden gut gemacht werden konnte. Bleibender Eindruck aus dem heutigen und gestrigen Tag ist, dass wir in Zukunft im Training mehr Wert auf das Üben wirksamer Angriffstechniken legen müssen.

Herzlichen Glückwunsch noch einmal allen Teilnehmern! Drei Neunte Plätze in den am stärksten besetzten Gewichtsklassen sind keine Schande bei der Leistungsdichte. Auch wenn der ein oder andere sich berechtigter Weise mehr ausgerechnet hatte.