10. BMW-Cup in Leipzig am 27./28.9.2025

Am Samstag und Sonntag schickte die SG Weixdorf die besten jeder Altersklasse zum BMW-Cup um sich mit der zumeist Leistungssport betreibenden nationalen und internationalen Konkurrenz (768 Teilnehmer) zu messen. Isabel & Ida (U13) sowie Emilia & Liam (U15) mussten jeweils extrem zeitig aufstehen, wohingegen Johanna & Nina (U18) und Finn, Leif & Titus (U23) ausschlafen und entspannt anreisen konnte.

   

Am Samstag begann die U13 und U18:

Ida kämpfte in der Gewichtsklasse -52 kg (U13) mit nur 4 Teilnehmerinnen. Im ersten Kampf ging sie zunächst in Führung mit einem Yuko, konnte aber nie sicher einen Griff bekommen im Stand. Ihrer Gegnerin gelang dies besser. Mit einem Tai-otoshi warf sie Ida auf die Seite und hielt oben drauf auch noch die folgende Festhalte bis Ippon. Idas zweite Begegnung gegen eine Teilnehmerin vom PSV Olympia Berlin war recht schnell zu Ende. Ida kontrollierte die Berlinerin im Griff und konnte so einen Uchi-mata gegendrehen. Dabei „tauchte“ ihre Gegnerin mit dem Kopf in die Matte ein und landete anschließend auf dem Rücken. Für das Eintauchen gibt es in der Altersklasse eine direkte Disqualifikation, um die Athletinnen zu schützen. Somit hatte Ida im letzten Kampf nochmal die Chance auf einen besseren Podestplatz. Sie konnte der Blaugurtin aus Jena aber nicht viel entgegensetzen und wurde mit Uchi-mata geworfen. Mit einem Einzelsieg hatte sie sich die Bronzemedaille aber allemal verdient.

Isabel ging in der Gewichtsklasse -40 kg (U13) auf die Matte (11 TN). Im ersten Kampf machte sie direkt Tempo und ließ ihrer Gegnerin aus Brandenburg kaum Pausen. Bis zum Ende kam es aber zwischen den beiden zu keiner sagenswerten Aktion, weder im Stand noch am Boden. Eine erfolglose Technik der Brandenburgerin kurz vor Schluss bekam zwar keine Wertung, war aber vermutlich ausschlaggebend, um ihr die Hanteientscheidung zu sichern. In der zweiten Begegnung konnte Isabel die Fehler ausbessern und verkürzte durch ihren näheren Griff die Distanz, was ihren Seoi-nage gefährlicher machte. Schlussendlich war es aber ein O-goshi, welcher die Wertung zum Sieg lieferte. Auch im folgenden Kampf um Platz drei konnte sie schnell einen guten Griff erlangen und die Leipziger Gegnerin auf Waza-Ari werfen. Mit der anschließenden Festhalte sicherte sie sich einen starken dritten Platz.

Johanna startete -48 kg (U18, 7 Teilnehmer) eher zaghaft den ersten Kampf. Sie holte sich zwar ihren dominanten Nackengriff, ging dann aber nicht mit voller Überzeugung in die Wurftechnik. Das ist auf dem Level natürlich gefährlich und ihre tschechische Gegnerin konterte sie nach hinten auf Yuko. Diesen konnte Johanna nicht mehr aufholen. Ihren zweiten Kampf startete sie mit mehr Selbstvertrauen, erarbeitete sich erneut den Nackengriff und erzielte nun mehrere erfolgreiche Angriffe. Für einen der Tsuri-goshis bekam sie zunächst Ippon. Da sie ihren Kopf dabei aber aufstützte, kassierte sie stattdessen einen Shido. Dennoch konnte sie zwei Waza-Aris für weitere Angriffe sammeln und zog in das kleine Finale ein. Johanna legte hier gegen die Berliner Gegnerin vor. Der Yuko wurde aber schnell wieder aufgeholt. Mit einer abenteuerlichen Eindrehtechnik ging Johanna mit Waza-Ari in Führung.  Da sie schon vor dem Kampf leicht verletzt war, war die letzte halbe Minute mehr ein mentaler als ein physischer Kampf. Mit ihrem starken Griff brachte sie den dritten Platz aber über die Linie.

Nina hatte es heute mit starken Gegnerinnen -70 kg (U18 9 Teilnehmer) zu tun. Im ersten Kampf ging es gegen die Siegerin des letzten Bundessichtungsturniers. Im Griffkampf überfordert, ließ sie sich mehrmals mit Sode-tsuri-komi-goshi werfen. Auch wenn Nina einen starken Bodenkampf ablieferte, musste sie sich nach zwei Waza-Aris geschlagen geben. In der Trostrunde lief sie direkt auf einen Uchi-mata auf, konnte sich aber noch wegdrehen. Danach wurde sie aufmerksamer und setzte mehrmals Seoi-nage an, welche aber erfolglos blieben. Am Boden konnte sie sich erneut mehrfach aus brenzligen Situationen befreien. Eine Situation am Mattenrand ermöglichte es ihrer Kontrahentin aus Tschechien aber, einen O-uchi-gari erfolgreich zu werfen, und Nina schied leider aus dem Wettkampf aus.

Am Sonntag legte dann die U15 und U23 nach:

Emilia startet -44 kg (U15) mit insgesamt 12 Teilnehmern und hatte es im ersten Kampf gleich mit der späteren gelbgurtigen Überraschungssiegerin zu tun. Die Niedersächsin nutzte einen Übergang Stand-Boden geschickt zur Festhalte und der Kampf war, obwohl er im Stand hätte spannend werden können, leider viel zu schnell vorbei. IN der Trostrunde ging es gegen die frischgebackene Thüringer Mitteldeutsche Meisterin. 3 Min lang lieferten sich die beiden einen ausgeglichenen Standkampf. Da die Blaugurtin aber im Boden die besseren Anteile hatte, ging die Hantei-Entscheidung nach Thüringen und Emilia schied aus.

Liams Gewichtsklasse – 60 kg (U15) war sogar mit 18 Teilnehmern besetzt. Im ersten Kampf hatte es Liam mit einem Blaugurt zu tun, gegen den er mit starken Griffkampf auftrumpfte, ihn aber noch nicht richtig in Bewegung bringen konnte. Eine kleine Unachtsamkeit im Griff nutzte der Niedersachse leider zum Wurf auf Ippon. In der Trostrunde hatte Liam kein Losglück und traf auf einen ultra langarmigen Braungurt, den er nur im Doppelärmelgriff halbwegs unter Kontrolle behalten konnte. Diesen nutzte der Bayer leider zum Sode-tsuri-komi-goshi und auch Liam war ausgeschieden.

Finn startete -66 kg (U23, 14 Teilnehmer) gegen einen Thüringer Sportschüler und gestaltete über weite Strecken den Kampf. Mit taktisch klugem Griffkampf suchte er beharrlich mit vielen Wurfansätzen nach seiner Chance und wurde mit Yuko für eine Fege belohnt. Leider konnte der Schwarzgurt kurz vor Ende ebenfalls mit einer Fußtechnik nachlegen. Mit viel Selbstvertrauen ging es in die Trostrunde, jedoch wartete dort der 4-fache Bronzemedaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften und Europameisterschaftsstarter aus Holzhausen und zeigte Finn wie einfach man seinen Gegner mit dominatem Griffkampf erfolgreich werfen kann. Damit schied Finn leider aus.

Leif starte in der mit 12 Teilnehmern besetzen Gewichtsklasse -73 kg (U23) und konnte gegen seinen Dänischen Gegner im Stand erste Akzente setzen, bevor er im Bodenkampf zum Umdreher herausarbeitet und aus dem nichts mit einem langen Armhebel überrascht wurde. In der Trostrunde lieferte er sich mit dem großgewachsenen Bayern ein starkes Duell, bei dem Leif immer einen Schritt voraus war, mit Yuko für Sode-tsuri-komi-goshi in Führung ging, dem Schwarzgurt 2 Passivitätsshidos aufbrummte und nochmal mit Yuko nachlegte und dann leider doch mit einem Konter erwischt wurde und ebenfalls ausschied.

Titus hatte -90 kg (U23) leider nur einen einzigen Gegner aus Gornau, den er in beiden Begegnungen souverän im Griff kontrollierte und mit Harai-goshi und Uchi-mata sehenswert besiegte. Trotz der kleinen Enttäuschung, sich nicht mit so hochkarätigen Gegnern messen zu können, wie die anderen das konnten, war die Freude über die riesige und originelle BMW-Goldmedaille groß und verdient.

Die Trauben hingen an beiden Tagen sehr hoch. Und um bei so einem Wettkampf richtig in Fahrt zu kommen, fehlte dem ein oder anderen auch das notwendige Losglück in Runde 1 oder der Trostrunde auch einen der machbaren Gegner abzubekommen. Auch wenn bei vielen scheinbar nur 2 verlorene Kämpfe zu Buche stehen, sagt das nichts über dei Qualität der Kämpfe aus. Wir konnten über weite Strecken super mitkämpfen und haben aus diesen Kämpfen unglaublich viel Erfahrung mit nach Hause genommen, an die wir im Randori und bei den nächsten Wettkämpfen anknüpfen werden.

Zusammenfassung:

Vorname AK GK TN Kämpfe gew. ver. Platz
Isabel YunXi U13 -40 11 3 2 1 3.
Ida U13 -52 4 3 1 2 3.
Johanna U18 -48 7 3 2 1 3.
Nina U18 -70 9 2 0 2
Emilia U15 -44 12 2 0 2
Liam U15 -60 19 2 0 2
Leif U23 -73 12 2 0 2
Titus U23 -90 2 2 2 0 1.
Finn U23 -66 14 2 0 2