SOMMERCAMP 20-10 in Koroncò

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Am letzten Samstag, dem ersten Ferientag ging es mal wieder los.

„Direkt“ aus der Schule schossen wir nach Koroncò/Ungarn.

Insgesamt waren 27 Judoka mit von der Party:

Lukas Antoniou, Robert Brodersen, Sylvia Conzendorf, Oskar Feldmann, Vivien, Jonas und Viola Haupt, Tina Hohlefeld, Robert Junghans, Antje Keil, Benjamin Kurz, Valentin LaFrance, Maximilian Lutoschka, André und Julia Nossol, Steffen Pappermann, Luisa Schneider, Beni Schulz, Georg Seeger, Larissa Seidel, Max Sieger, Konstantin von Jagow, Martin Weih, Katharina Weiser, Louis Zschieschang, Johannes Porstendorfer und Jonas Zocher.

Wir wohnten im Dojo der Koroncò Tutti Judoka, die leider fast alle in den Ferien waren. In Ungarn gibt es 10 Wochen Sommerferien!!! (+ die anderen Ferien die wir auch haben!!! Zitat Emil: „Warum immer lernen?“)

Unser diesjähriges Motto war „Olympische Spiele“, weshalb wir in 5 Gruppen (Kontinente Asien, Amerika, Australien, Afrika und Europa) mit den Farben gelb, orange, grün, blau und braun gegeneinander in verschiedenen Disziplinen antraten.

Auf der fast 600 km langen Fahrt durchquerten wir Tschechien, die Slowakei und Ungarn und rollten direkt zum Falunap, dem Dorffest, in Koroncò.

Daher gab es nach dem Auspacken jede Menge Gelegenheit hinter dem Dojo (das das alte Kulturhaus war) Ungarn kennenzulernen und ein Feuerwerk zu bestaunen, dass weit über Dorfniveau lag.

Ganz wichtig im Sommercamp 2010 war die Uhrzeit 20:10.

Im Camp 2010 machten wir 20:10 immer 20-10 (Hùsz – Tiz!).

Am Sonntag gings mit Frühsport los. Eine kleine Runde um den Fussballplatz brachte alle Schwung.

Nach dem Frühstück in der gegenüberliegenden Kneipe, wo jeden Morgen der/die/das Nutella in der Butter landete, der Schurke aber nie erwischt wurde, gings auf die Judomatte. Wir probierten uns im Judotanz, den alle erstaunlich gut beherrschten und danach wurde Tinas Spezialtechnik Tsuri-Komi-Goshi geübt.

Am Nachmittag gab es die ersten Wertungswettbewerbe: Im American Football wurden erste Punkte für die Kontinente errungen und im paralell-stattfindenden Bocciaturnier setzte sich Steffen gegen Rhobert im Finale durch.

Anschließend lernten wir ein wenig Ungarisch, wenigstens die Zahlen, einige grundlegende Lebensmittel und den Lebenswichtigen Satz „Peter Schmidt vagyok!“ – „Ich bin Peter Schmidt!“.

Dann kam die offizielle Eröffnungsfeier. Mit einem Fackellauf durch Koroncò und die Entzündung des olympischen Feuers wurden die Olympischen Spiele eröffnet und danach las Maximilian am Lagerfeuer noch zwei griechische Sagen vor, weil Olympia ja immerhin in Griechenland liegt. Es gab die Sage vom Prometheus, der die Menschen erfand und am Ende von Zeus an den Kaukasus gekettet wurde, wo ihm ein Adler Tag für Tag die immer nachwachsende menschliche Leber wegfraß und die Sage von Io, dem schönen Mädchen das in eine Kuh verwandelt wurde.

Am Montag gingen wir es ruhig an. Nach dem Frühsport-Jogging erstmal ruhiges Frühstück.

Damit die Postkarten auch vor uns selbst zuhause eintrafen, mussten wir die „Pflichtpostkarte“ früh abschicken.

Danach wurde es fingerfertig. Zur besseren Unterscheidung knüpften oder flechteten wir Armbänder in den Farben der Kontinente (manche auch mehrere).

Da es in Ungarn jeden Tag über 30°C warm war, mussten wir Montag nach Pàpa baden fahren. Eine sehr steile Rutsche war für jede Menge lustige Fotos gut.

Am Abend zeigte Gasttrainer Maximilian seine Spezialhebel, die er später noch oft mit Ippons in Randoris untermauerte.

Am Montag Abend spielten wir Mensch-Ärgere-Dich-Nicht: Aber Judostyle!

Nach einem speziellen Spielplan mit Abkürzungsmöglichkeiten waren wir selbst die Spielsteine und durften uns gegenseitig „schmeißen“, also werfen. Das ganze dauerte auch mehr als 2 Stunden, war aber extrem lustig.

Am Dienstag war Frühsport Seilspringen und Gürtelspiele.

Nach dem Frühstück fuhren wir mit unseren ungarischen Gastgebern ein ganzes Stück weit mit dem Auto an einen größeren Fluss (einem Nebenarm der Donau), auf dem wir paddelten. Die Mücken, die uns die ganze Woche piesackten, ließen uns auf dem Wasser Gott sei Dank in Ruhe. Wir mussten mehrmals umtragen und es gab auch eine Gelegenheit zu Baden.

Beim Schlusssprint konnte am Ende kein eindeutiger Sieger festgestellt werden, aber da auch niemand kenterte, waren wohl alle Gewinner. Auf dem Rückweg hielten wir in Györ, der nächstgrößeren Stadt, und hatten Gelegenheit unser Taschengeld zu verprassen.

Dienstag Abend stand ein besonderes Highlight an: Mitternachtsrandori! In 10 Mannschaftskämpfen (Jeder gegen Jeden) maßen sich die Kontinente gegeneinander, wobei jeder Judoka die Gürtelfarbe seines Kontinents umbinden durfte.

In diesen Prestige-Duellen wurde nichts verschenkt und einige Kinder kämpften so hart wie selten zuvor.

Am Mittwoch morgen viel das Aufstehen schwer, aber beim Thema „Frühsport: Fussball“ waren doch schnell fast alle Jungs Feuer und Flamme.

Der Mittwoch war ein voller Sporttag:

Nachdem wir unsere Spaßolympiade der „bekloppten olympischen Spiele“ mit

–     Schuhzielwurf – jeder wirft seinen eigenen Schuh

–     Stehen auf einem Beim mit geschlossenen Augen

–     Rückwärtslaufen

–     Dreibeinrennen

–     Kopfstand

Beendet hatten, machten wir Nachmittag Eskrima, eine Stockkampfkunst von den Philippinen.

Danach war ein echter Gasttrainer da: Der Ungar Zolt, ungarischer Hochschulmeister des letzten Jahres und vieles mehr, leitete mit Hilfe des U15ers Kahman das Training, das mit anstrengenden Randoris (Maximilian wagte ein Tänzchen) und einem Kraftkreis, der sich gewaschen hatte, endete.

Der Abend hielt ein olympisches Wagenrennen und einen Wunderkerzenstaffellauf bereit, der den Kontinenten Punkte brachte.

Am Donnerstag fand die allseits beliebte Rallye statt. Zu Fuß ging es nach Karte mit 7 Stationen nach Györ. Die Stationen mussten alle gefunden und fotografiert werden (Station 3 war ein Mückennest), dann durfte man die Aufgaben dazu lösen.

Die Stationen:

Station 1: Sammle etwas Weiches, etwas Hartes, etwas Totes, etwas Lebendes, etwas was aus ca. 100 gleichen Teilen besteht, etwas was nicht in die Umwelt gehört, etwas dorniges, etwas Quadratisches, Fraßspuren von Tieren, etwas stark Riechendes.

Station 2: Schreibt aus jedem Kyu eine Stand- und eine Bodentechnik auf.

Station 3: Macht ein Gruppenfoto, auf dem nur 4 Füße und 4 Hände den Boden berühren.

Station 4: Kampfregelquiz

Station 5: Bildet einen Satz aus 20 Wörtern und 10 Zahlen.

Station 6: Kuriositäten zu Olympia-Quiz (z.B.1992 wurden die Olympia-Box-Kampfichter mit einem Alkoholtest überrascht, den nur 50% bestanden!)

Station 7: Ungarn-Quiz

Das Taschengeld der Gruppen wurde aufgrund der großen Hitze sehr schnell in Wasser und Eis verwandelt, und die ursprüngliche Treffzeit von 16:00 wurde am Ende zu 18:00.

Das Baden wurde deswegen zu einem Besuch der Wasserspringspiele auf dem Marktplatz in Györ umgetauscht und auch die 20-10 mussten zur Verwunderung der Einheimischen auf dem Marktplatz stattfinden.

Am Freitag morgen begannen wir wieder mit Frühsport: Tae-Bo, eine Karate-verwandte, sehr schweißtreibende Schlag-Tritt-Ganzkörperbewegungssportart.

Danach ging es weiter auf der Matte: Antje und Vivien zeigten eine Kombination von Würfen, die am Ende aus 14 Würfen bestand. Danach leitete Oskar als Jugendkampfrichter einige Randoris.

Anschließend zeigte Julia ihre Spezialtechnik Koshi-Guruma zur verkehrten Seite.

Und danach gings in die letzte Wertungsrunde: Nach Capture-The-Flag 2009 gab es diesmal Capture-The-Obi 2010.

Es musste in 90 Sekunden so viele Gürtel der Gegnermannschaft wie möglich abgebunden werden. Wer ohne Gürtel war, schied aus.

Danach war ein wenig Freizeit, bis es ans Packen und Putzen ging, wir wollten Samstag schließlich früh los.

Nach dem Packen war noch Zeit im Fernseher der Kneipe die Niederlage der Brasilianer gegen Holland zu verfolgen, bis wir zum Abschlussabend kamen.

Jede Gruppe hatte ein kleines Kulturprogramm vorbereitet:

Asien zeigte einen typisch asiatischen Tag, Australien ein Puppentheaterstück über das Känguruh Schneewittchen, Amerika eine abgewandelte Hänsel&Gretel-Version, Europa den Judo-Knigge und Afrika Slow-Motion-Judo.

Jeder Beitrag bekam viel Applaus vom anwesenden deutsch-ungarischen Publikum.

Danach gings ans Eingemachte: Zeus der Göttervater persönlich (Steffen) erschien mit zwei bezaubernden Nymphen um die Sieger der olympischen Spiele zu ehren:

Konstantin den Kesa-Gatame-Gott, Oskar den Kampfrichtergott, Sylvia, die Göttin mit der süßen Stimme, Vivien, die Göttin der Knüpfkunst und Tina, die Göttin von der fremden Zunft.

Danach wurden die Punkte der Kontinente gezählt.

Europa machte das Schlusslicht, und ging mit ihrem Motto „Einheit Ungarn reist ohne Pokal ab“ von der Matte. Afrika belegte den zweiten Platz, Australien und Amerika waren punktgleich, wobei Amerika im direkten Vergleich den Kürzeren zog ung den vierten Platz holte. Asien konnte siegen.

Danach war an Schlaf noch nicht zu denken. Erst nach vielen kleinen Spielen legten wir uns alle zusammen auf der Judomatte „ins Bett“.

Am Samstag stand die Heimfahrt an, die schneller als die Hinfahrt verlief. Von unseren Eltern wurden wir in Klotzsche abgeholt und waren traurig, dass die schöne Woche leider wieder rum war.

Die Gastfreundschaft und die ungarische Lebensweise waren wiedermal einzigartig und erfrischend und wir hoffen bald mal wieder hinfahren zu können. Nur ohne Mücken

 

Bis nächstes Jahr Sommercamp!


Wer seine Fotos mit allen teilen möchte, kann eine CD/DVD oder einen USB-Stick bei Maks oder Andrè abgeben, damit wir alle Fotos bündeln können.