17. Traditionsturnier für Männermannschaften in Crimmitschau

Traditionell ist der erste Männer-Mannschaftskampf des Jahres in den letzten Jahren das „Traditionsturnier für Männermannschaften“ des JC Crimmitschau, welches diesmal bereits zum 17. Mal stattfand.

Trotz stark geschwächter Mannschaft (4 Liga-Stammkämpfer und 1 Nachwuchssportler waren leider verhindert) nahmen wir die Herausforderung erneut an, denn bei den hochkarätigen Gegnern gibt es auch immer hochkarätige Kämpfe zu sehen. Und für uns gibt es nichts zu verlieren, sondern es gilt Kampferfahrung zu sammeln.

Mit dabei waren heute
-60kg: Dominic Albrecht, Richard Kleint
-66kg: Benjamin Kurz
-73kg: unbesetzt
-81kg: Jörg Schreiber, Benjamin Schulz
-90kg: Torsten Keil
-100kg: Mario Conzendorf
+100kg: unbesetzt

Bereits beim Wiegen bekamen wir einen potentiellen Deal angeboten, den wir dann später auch mit den Judoka von Rudow Berlin besiegeln konnten: Fabrice Fehler kämpfte für uns in der Gewichtsklasse -73kg und im Gegenzug bekam Richard die Chance auf einen Stammplatz bei Rudow in der Gewichtsklasse -60kg. Die Lücke in der +100kg mussten wir selbst schließen.

Angereist waren insgesamt 11 Mannschaften. Bekannte Namen wie Bautzen, Chemnitz, Wittenberg und GW 90 Dresden fehlten natürlich nicht. Und da das Turnier inzwischen einen guten Ruf genießt, kamen auch Mannschaften von weiter her, wie z.B. aus Linz oder Lüneburg. Mit den Gastgebern aus Crimmitschau waren also 12 Mannschaften mit von der Partie, die durch Los auf vier 3er-Pools aufgeteilt wurden. Und während die beiden Pool-Ersten jeweils in das Achtelfinale einzogen, kämpften die dritten jedes Pools die neunten Plätze aus, so dass jede Mannschaft auf mindestens 3 Begegnungen kommen sollte. Gekämpft wurde zudem nach den neuen Regeln (4min Kampfzeit, keine Yuko, „unbegrenzt“ Waza-Ari, max. 3 Shido).

Das Los brachte uns zusammen mit Linz (Oberösterreich) und Schmölln (Thüringen) in den Pool C. Richard kämpfte mit Rudow Berlin im Pool A gegen Wittenberg und Spremberg/Lausitz.

Im ersten Kampf bekamen wir es also mit Linz zu tun und es zeigte sich, das die Judoka vom „Judo-Zentrum Rapso Linz / Oberösterreich“ den weiten Weg nicht zum Spaß auf sich genommen hatten. Als amptierender Meister der Landesliga B zeigten durchweg ihre Klasse. Dominic profitierte von der neuen Regeln das zwei Waza-Ari nicht mehr Ippon bedeuten und lies uns vier Minuten lang auf einen Ippon hoffen musste den Kampf allerdings am Ende mit 5:2 Waza-Ari abgeben. Benjamin K. fehlte noch deutlich die Kampferfahrung und sein Gegner nutzte die Nervosität von Benjamin gnadenlos aus und so stand es schon 2:0. Unser „Gaststarter“ Fabrice begann seinen Kampf engagiert, verletzte sich aber etwa nach halber Kampfzeit mit einer Muskelzerrung und musste schließlich im Boden aufgeben. Leider bedeutete dies auch das Aus für heute und eine Lücke in der Gweichtsklasse -73kg bei den weiteren Begegnungen. Benjamin S. traf in der Klasse -81kg auf einen erfahrenen Bundesliga-Kämpfer der ihm im Stand keine Chance zum Angriff lies und schließlich mit Festhalte besiegte. Jörg startete -81kg und begann energisch, aber auch hektisch. Obwohl er kräftemäßig mithalten konnte lies auch sein Gegner keine zwingende Technik zu und warf Jörg schließlich mit Ko-Soto-Gari auf Ippon. Torsten (-100kg) hatte zwar in der ersten Hälfte seines Kampfes zwei Ansätze, die aber leider keine Wertung einbrachten. Einem Harai-Goshi/O-Soto-Gari Angriff konnte er sich allerdings nicht entziehen und musste seinen Kampf auch mit Ippon abgeben. Mario startete in der „Plus“ und hatte es mit 130kg Kampfmasse zu tun. Er versuchte mit aller Kraft seinem Gegner etwas gegenzusetzen wurde aber scheinbar mühelos einfach weitergedreht und musste seinen Kampf ebenfalls mit Ippon abgeben. Das Endergebnis war ein klares 7:0 für Linz.
Trotz der deutlichen Überlegenheit der Linzer gab keiner von uns seinen Kampf von vornherein auf, sondern alle gingen motiviert in die Einzelkämpfe. Das war wirklich super Jungs!

In der nächsten Begegnung in unserem Pool mussten die Jungs aus Schmölln gegen Linz antreten. Auch hier fiel das Ergebnis mit 6:1 für Linz deutlich aus. Wir nutzen die Gelegenheit unsere potentiellen Gegner zu „analysieren“ stellten in den oberen Gewichtklassen um und hofften auf ein Duell in Augenhöhe.

Dominic startete in der -60kg Klasse gewohnt abgeklärt. Seinem noch recht jungen Gegner fehlte es noch ein wenig an Kraft und Erfahrung und so konnte sich Dominic erfolgreich durchsetzen. Benjamin gab seinen Kampf leider ab und auch die -73kg ging (kampflos) an Schmölln. Auch Benjamin (-81kg) und Jörg (-90kg) konnten nicht für uns Punkten so stand es 5 Kämpfen bereits 4:1 für Schmölln. Mario und Torsten hatten diesmal die Gewichtsklassen in der Hoffnung getauscht, dass Mario seine Größe gegen den großen 100er besser einsetzen kann und Torsten der kleinere +100er besser liegt. Der starke Griff von Marios Gegner war wirklich eine schwierige Aufgabe, der Mario zwar am Anfang noch etwas entgegen setzen konnte, aber schließlich doch gewurfen wurde. Bei Torsten schien die Rechnung besser aufzugehen was den Griff anging. Aber der Gewichtsunterschied war doch eine deutliche Hürde. Beide belauerten sich im Stand aber außer kleinere Ansätze gab es wenig aussichtsreiche Situationen für beide. Schließlich konnte Torsten sich einen kleinen Vorteil im Griff zunutze machen und seinen Gegner mit Uchi-Mata auf Ippon werfen.
Zum Schluss stand es also 5:2 für Schmölln und wir zogen als dritter des Pools C in den Kampf um Platz 9.

Jetzt mussten wir erstmal schauen aus welchem Pool unser Gegner kommen würde, denn es war nicht klar, ob „A gegen B und C gegen D“ oder „A gegen C und B gegen D“ kämpfen. Es stellte sich heraus, dass wir gegen den dritten aus Pool A antreten würden und dort hatte sich Wittenberg geweils mit 4:3 gegen Rudow Berlin und auch Spremberg durchgesetzt und zwischen diesen beiden wurde gerade noch gekämpft. Der Verlierer würde also unser Gegner werden. Am Ende hatte Spremberg die Nase vorn und wir trafen auf Rudow …

Natürlich wollten wir noch einmal angreifen, doch die etwas längere Pause hatte uns nicht wirklich gut getan, anders als mit mangelnder Konzentration sind die Einzelergebnisse einfach nicht zu erklären. Aber Los ging es ja erstmal in der -60kg Klasse und hier trafen natürlich Dominic und Richard aufeinander. Dominic leistete sich zu Beginn gleich zwei Unachtsamkeiten, so dass Richard zuerst mit einem Wurfansatz durchkam und anschließend sich auch noch mal aus einer Festhalte befreien konnte. Gut gemacht von Richard, damit hatten wir nicht gerechnet. Trotzdem ging der Kampf schließlich an Dominic. In der -66kg Klasse schaffte auch Benjamin eine Überraschung! Er behielt den Überblick, blockte einen Angriff seines Gegners erfolgreich und konnte diesen schließlich übernehmen und mit Ippon abschließen. Klasse! So stand es zwar 2:0 für uns, aber danach ging es leider nicht so weiter. Die -73kg gaben wir wieder kampflos ab. Jörg startete diesmal in der Gewischtsklasse -81kg, doch sein Gegner (ein erfahrener Regionalliga-Kämpfer) lies nichts anbrennen und nutzte eine „harmlose Bank-Situation“ im Boden um Jörg in die Rückenlage weiter zu drehen und dort zu halten. Torsten startete diesmal -90kg, fand aber kein richtiges Mittel gegen den Griff des Gegners und fiel schließlich auf Fusstechnik. Auch Mario fiel viel zu schnell auf eine Fusstechnik (Konzentration?) und der Kampf war vorüber eher er richtig begonnen hatte. Am Ende versuchte Benjamin sein Glück in der +100kg, doch der Gewichtsunterschied von -81kg zu den 120kg seines Gegner stellte sich als unüberwindbares Hindernis heraus und so mussten wir auch den letzten Kampf noch abgeben und verloren am Ende mit 2:5.

Wir bekamen noch sehr spannende Kämpfe um den Einzug ins Finale und natürlich das Finale zwischen Lüneburg und Chemnitz (beide Regionalliga) zu sehen bei dem die Hiki-Wake / Golden-Score Regelung gleich im ersten Kampf „komisch“ ausgelegt wurde, es vor dem letzten Kampf 3:3 stand und in der +100kg noch mal richtig Spannung aufkam und schließlich auch hier Golden Score entscheiden musste. Am Ende unterlag Chemnitz den Kämpfern aus Lüneburg knapp mit 3:4.