Trainingslager der Ungarn in Weixdorf vom 6.9.06 bis zum 10.9.06

Nach fünf Jahren kam nun endlich wieder ein Trainingslager unserer ungarischen Freunde vom Judoclub Koroncoi aus Györ ( Nordungarn, 130.000 Einwohner, sechstgrößte Stadt Ungarns) zustande. Am Mittwoch Nachmittag reisten die 11 Judoka und ihre drei Trainer an. Auf dem Plan standen gemeinsames Training und das IT Bautzen.

Für alle die dabei waren, hier eine kleine Liste wer mit war(ich kann bloß die Lautschrift)

: Gergö, Lennard, zweimal Tamàs, Attila, Kornèl, Bence, Ervin, Adam, Dàniel, Balàzs, sowie die Trainer Robert, Csaba und Emil.

Nachdem am Mittwoch die ersten Probleme geklärt worden waren – ein großes Dankeschön nochmal an alle die unserem Besuch Schlafsäcke zur Verfügung gestellt haben! – bezogen die Ungarn Quartier im Versammlungsraum über der Judohalle.

Der Donnerstag stand im Zeichen des Randoris. Schon am Vormittag legten die Ungarn eine eineinhalbstündige Kampfeinheit ein. Dann wurde die größte touristische Attraktion des neuzeitlichen Weixdorfs besucht – das Kaufland. Hier gab es anscheinend mehr zu entdecken als man dem EKZ als Einheimischer zutraut.

Zurück auf dem Sportplatz bewiesen die Ungarn dass man auch im Ausland nicht weniger kreativ bei der Entwicklung von Spielen auf der Matte ist. Diese dienten gleich als gute Erwärmung für die anschließende zweite Randorieinheit, diesmal mit den Gastgebern.

Fassen wir nüchtern zusammen: Größtenteils haben wir mächtig Haue bezogen, aber ab und zu konnte auch mal ein Weixdorfer zu Fall bringen. Spaß gemacht hats trotzdem, auch wenn unsere Gäste das Training nach den Standrunden abbrachen.

Den Abend verbrachten die Ungarn mit Poker, (Räuber-)Romeo, und dem einfachsten Würfelspiel der Welt.

Aber die einfachsten Spiele sind ja meist die lustigsten. Es gab nur eine Regel. Es wurde mit so vielen Würfeln gewürfelt wie man finden konnte (das waren sieben) und wer die wenigstens Würfelaugen vorweisen konnte, musste 10 Liegestütze machen. Ein Wunderrezept für dicke Arme wie es scheint :-)!

Am Freitag zeigte Astrid unseren Gästen (mittels Übersetzer Herr Weingartner) die Sehenswürdigkeiten Dresdens, angefangen bei der Prager Straße, dem Altmarkt, der Kreuzkirche, der Frauenkirche, über den Fürstenzug, den Zwinger und abschließend die Semperoper.

Am lustigsten waren wohl die Gesichter aller als Astrid von August dem Starkem und seinen angeblich 300 Kindern erzählte und von seiner berühmten Kraft, mit der er Hufeisen verbiegen konnte. Zu diesem Zweck hatte Astrid ein verbogenes Hufeisen mit, was aber keiner der Ungarn zurückbiegen konnte.

Auch dieser Abend hielt wieder ein internationales Training bereit, was aber nach der Popgymnastik nur noch deutsch war. Keine Angst Martin die Popgymnastik war nicht zu hart :-), der Grund war ein anderer.

An diesem Abend erhielten wir Einführung in die ungarische Sprache – einige Beispiele (wieder bloß Lautschrift…):

Ja – Igen

Nein – Nem

sep – schön

lannj – Mädchen

fju – Junge

moscht – jetzt

Mi a neved ? – Wie heißt du ?

Medjönk mossiba ? – Willst du ins Kino gehen ?

Te hol lansz ? – Wo wohnst du ?

Essen – eni

Trinken – ini

Bier – schö

Nem okorok nöschöni! – Ich möchte nicht heiraten!

(kann man sicher alles mal im Ausland gebrauchen…)

Am Samstag fuhren unsere U14-, U17- und U20-Jungs mit unseren Gästen zum Internationalen Turnier nach Bautzen und zeigten dort dem JCL und vielen anderen was ne Harke ist (also mehr die Ungarn, aber schließlich haben wir sie eingeladen:-) ). Mit sechs ersten Plätzen belegten die Ungarn Platz 2

in der Mannschaftswertung.

Nach der Rückkehr der Kämpfer ließen wir das Trainingslager bei einem gemeinsamen Grillabend und Knüppelteig (vermutlich unbekannt in Ungarn) ausklingen.

Früh am Sonntaggen machten sich unsere Gäste auf den Heimweg. Natürlich nicht ohne uns herzlich einzuladen sie nächstes Jahr unbedingt zu besuchen

Anmerkung: Alle ungarischen Wörter dürfen von allen berichtigt (achtung: das kommt von richtig 😉 ) werden.

Fakten und Infos über Ungarn:

Die Ungarische Hauptstadt hat 1,9 Millionen Einwohner – das sind 17 % der Gesamtlandesbevölkerung!

Die Donau macht in Ungarn eine 90°-Wendung und fließt ab dort nicht mehr West-Ost, sondern Nord-Süd.

Der Balaton ist der größte See Mitteleuropas.

2,6% der ungarischen Bevölkerung sind Deutsche (Donauschwaben).

Ungarns Energieversorgung beruht hauptsächlich auf Wärmekraftwerken.

Fussball ist auch in Ungarn die populärste Sportart.

Nationalfeiertage sind der 15.März, an dem 1848 die Märzrevolution begann, der 20. August, der Tag der Staatsgründung, und der 23. Oktober, bezogen auf den Volksaufstand 1956.

In Ungarn gilt das Sowjetische Notensystem, dass heißt eine 5 in einer Klassenarbeit ist die beste Note, eine 1 entspricht einer deutschen 6.

Ungarn heißt auf Ungarisch Magyar und hat ein zweigeteiltes Staatswappen.

max