Im Zuge unseres kleinen Schwedenurlaubs ließen Maximilian und ich es uns nicht nehmen für unseren Gastverein, den Trollhättans Judoklubb, an einem Wettkampf teilzunehmen.
Und wieder zeigten sich eine Menge Unterschiede zwischen den Ländern.
Erstmal ging es mit der Anfahrt zum Wettkampf los. Zum Sydcup (Süd – Cup) Nummer 3 von 4 in Skurup mussten wir eine Anreise von 450 km (45 schwedische Meilen) auf uns nehmen. Deshalb starteten wir bereits Freitag. Im SAAB der Brüder Rundström (Calle -90 kg, Dennis -100 kg) gings also runter nach Skåne, einer Region mit komischem Dialekt, eine Art Bayern sagen die Schweden selbst.
Wir übernachteten in einer hübschen kleinen Pension, die auch gerademal Platz für vier Schlafgäste bot, und die Vermieterin war eine nette alte Dame die für ihre Gäste noch alles selber mache, z.B. den Kakao warm 🙂 (inklusive Fingertest!)
So gestärkt konnten wir also am Samstag morgen in die Halle, wo wir im gerademal 80 Teilnehmer starken Starterfeld mitmischen wollten.
OK 80 Teilnehmer hatten wir zur BEM letztes Wochenende auch etwa, aber in Skurup gingen fünf Altersklassen an den Start !!! (U13, U15, U17, U20, Männer/Frauen, Veteranen – keine gesehen!)
Da half es auch nix, dass die meisten doppelt starteten. In Schweden sehr üblich: Mehrere Altersklassen, mehrere Gewichtsklassen oder gar beides. Was einen nicht umbringt…
So startete Maximilian in der U20 -73 kg mit vier weiteren Schweden. Es waren trotz der geringen Entfernung keine Dänen oder Deutschen da.
Mit einem Auftaktsieg gegen Andreas Mansson vom Lugi Judoklubb (Lund) in wirklich allerletzter Sekunde startete er gekonnt in den Wettkampf. Mit Yuko im Rückstand riss er das Ruder mit Ko-Uchi-Gari noch herum.
Leider gab er die beiden folgenden Poolkämpfe ab.
Gegen Johan Turnstedt von Kristianstad JK rutschte er in die Tate-Shio-Gatame, entkam hier zwar dem späteren Erstplatzierten Hannes Westenius, wurde von diesem aber abgewürgt, und abschließend konnte er Saiad Muhammed-Ali besiegen. Damit belegte Maximilian in der U20 am Ende den dritten Platz!
Bei den Männern bis 73 kg starteten wir nun beide.
Hannes Westenius ebenfalls, dazu noch ein Braungurt mit Namen Rashid Alhassan (Ystad JK, Asylbewerber wenn ich ihn richtig verstanden habe), der noch in der -81 kg mitmischte.
Somit blieb uns natürlich der Auftaktkampf, der mit Kesa-Gatame für mich entschieden wurde.
Im folgenden fiel Maximilian auf einen starken O-Soto-Gari von Hannes Westenius und wurde auf O-Uchi-Gari von Rashid Alhassan gekontert. Damit schied er leider aus, einen dritten Platz gab es hier irgendwie nicht (Begründung: Weils Pool war ???).
Mir blieb nach einem Sieg über Alhassan mit Seoi-Nage, das „Finale“ gegen Westenius, indem ich einem Hebel erlag. Damit Silber.
Warum sollte aber nur Maximilian doppelt kämpfen dürfen!? Dennis Rundström (der große Bruder) überredete mich zum Start in der „Öppet Class“ – Offene Klasse – die mit vier Startern eigentlich auch nicht die Welt war. Als sich am Ende noch einer davon streichen ließ, war mir das Podest sicher.
Eine Niederlage gegen 100kg Lebendmasse die mich einfach überrannten (mit Kampfschrei) und ein Sieg gegen Calle Rundström (den „Kleinen“) ergab hier noch eine Silbermedaille.
Keine Ahnung was das sollte!
Die Rundströms belegte übrigens in ihren Gewichtsklassen ebenfalls Bronze (Calle) und Silber (Dennis).
Damit konnten wir uns früher als gedacht auf den Heimweg machen, recht zufrieden mit 6 Medaillen für 4 Starter, und hielten rückzu noch bei MAX-Burgers (eine Art McDonalds, nur schwedisch und cooler 😉 ) an.
BTW: Morgen geht’s dann zum Riksrandori (Auswahlrandori für die U17-Mannschaft des Distrikts) und ab Mittwoch mischen wir euch wieder auf 😉
Zusammenfassung:
Name / Altersklasse / Gewichtsklasse / TN / Kämpfe (ges. / gew. / verl.) / Platz
Maximilian Lutoschka U20 -73 5 4 2 2 3.
Maximilian Lutoschka Männer -73 4 3 – 3 –
Max Sieger Männer -73 4 3 2 1 2.
Max Sieger Männer Open 3 2 1 1 2.
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