Mitteldeutsche Vereinsmannschaftsmeisterschaften U15 (Rodewisch)

Am gestrigen Samstag ging es für die Jungs der U15 zu den Mitteldeutschen Vereinsmannschaftsmeisterschaften nach Rodewisch. Ganz ohne Fremdstarter und Kampfgemeinschaft konnten wir in diesem Jahr sechs von acht Gewichtsklassen besetzen und wollten daher auf der höchsten Mannschaftsebene in dieser Altersklasse mitmischen.

Die Treffzeit war trotz der weiten Anreise extreeeem entspannt: 9:30 Uhr, denn vorher fanden noch die Kämpfe der U18 Teams an selber Stelle statt.

Das Weixdorfer Team bestand aus:

-37 kg: unbesetzt

-40 kg: Fabian Bräkow

-43 kg: Leonard Morgenschweis

-46 kg: Tilman Riedel

-50 kg: Richard Kleint

-55 kg: Lukas Petzold

-60 kg: leider unbesetzt (Jonas Hopke kurzfristig verletzt ausgefallen)

+60 kg: Karl Rüllich und Pascal Gaulke

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Den Luxus mancher anderer Mannschaften in jeder Klasse zwei Kämpfer zu stellen hatten wir zwar nicht, aber unsere Aufstellung konnte man getrost solide nennen und bei drei Begegnungen kamen so auch wenigstens alle Kämpfer auf ihre Kosten.

Begleitet wurde das Team von Coach Maks und den treuen Eltern-Fahrer-Fans Fam. Kleint, Steffi Bräkow und Fam. Morgenschweis.

 

Nach der Ankunft in der Göltzschtalhalle ging die Mannschaft über die Waage und kam anschließend noch in den Genuss der U18-Finalbegegnungen männlich und weiblich, wobei vorallem die Männerkämpfe denkbar knapp ausgingen und nach Punkt- und Unterpunktgleichstand per Stichkampf entschieden werden musste. Man merkte auch dem Weixdorfer Nachwuchs die steigende Aufregung an, für die meisten war es der erste Mannschaftswettkampf überhaupt. Und sie erfüllten alle gestellten Anforderungen:

  1. Das beste geben
  2. Spaß haben
  3. Ein Team sein

Insgesamt waren acht Teams in der männlichen U15 angereist (drei weibliche Teams) und es wurde das Wettkampfsystem Doppel-KO gewählt. Alle Teams starteten also praktisch im Viertelfinale.

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Die Jungs unterstützten sich bei allen Kämpfen durch kräftiges Anfeuern und hilfreiche Tips und machten sich nach Niederlagen keine Vorwürfe sondern versuchten sich zu pushen und das Ruder wieder herumzureißen. Genauso hatte ich mir den Tag vorgestellt.

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Viertelfinale: KG Rammenau/Bautzen vs. SG Weixdorf

Das Viertelfinale bestritten wir gegen die Kampfgemeinschaft Rammenau Bautzen, die in dieser Zusammenstellung in allen vier Klassen (U15 und U18 jeweils mnl./wbl.) vertreten war – Respekt schonmal dafür so viele Kämpfer aktivieren zu können!

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Als Auftaktkampf kam uns dieser Gegner sehr entgegen, Bautzen/Rammenau konnte ebenfalls nur sechs Klassen besetzen. Mit dem Ausrichter JV Ippon Rodewisch oder einem der Leipziger Vereine wären wir schlimmer dran gewesen. Gegen Bautzen/Rammenau konnten wir uns einen offenen Schlagabtausch auf Augenhöhe vorstellen und so kam es auch:

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Das Fliegengewicht konnte keiner aufbieten, es blieb also beim 0:0.

Danach startete Fabian gegen Konrad Riehler (or./gr.) und konnte mit Waza-Ari für Koshi-Guruma und einem weiteren halben Punkt für eine wirklich hervorragende Uchi-Mata/O-Uchi-Gari-Kombination siegreich von der Matte gehen. Von „Initialzündung“ zu sprechen wäre übertrieben, aber auf diesem Erfolg konnte doch alle weiteren Kämpfer ein Stückchen schwimmen.

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Bis 43 kg musste Leonard gegen Moritz Brezesinsk (grün) auf die Matte und war durch O-Uchi-Gari und anschließende Tate-Shio-Gatame unterlegen. 1:1.

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Tilman machte -46 kg gegen Thabo Dohler (or./gr.) durch einen starken De-Ashi-Barai einen weiteren Punkt klar und Richard lieferte -50 kg gegen Fabrice Hilbig (grün) eine starke taktische Leistung ab und sicherte sich den Sieg durch zwei Yuko (Seoi-Nage/O-Soto-Gari) und geschickte „Zeitverschwendung“ am Boden. Damit war der Drops gelutscht, denn ein weiterer Sieg war uns bereits im Schwergewicht kampflos sicher und wir lagen uneinholbar vorn.

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Lukas versuchte -55 kg gegen Moritz Kasper (orange) sein Bestes, musste sich an diesem Kampftag aber mit ausnahmslos harten Brocken herumschlagen, die in allen drei Kämpfen körperlich größer und mit mehr „Spannweite“ ausgestattet waren. Durch O-Uchi-Gari musste Lukas einen Waza-Ari gegen sich einstecken, den er nicht mehr aufholen konnte. Aber das war uns ja fast egal.

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Der Kampf im Halbschwergewicht ging kampflos an Bautzen/Rammenau, den Punkt über 60 kg strich Karl Rüllich kampflos ein und so stand es 3:4 (27:35) mit dem besseren Ende für uns!

 

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Eine klasse Teamleistung die uns in Halbfinale brachte. Die potentiellen Gegner konnten wir uns auf Matte 2 schonmal anschauen, entweder sollte es der SC DhfK Leipzig oder der Gastgeber JV Ippon Rodewisch werden. Die Wahl war „Pest oder Cholera“, beide Teams hatten starke Aufstellungen mit sehr dunklen Gürtelfarben zu bieten und legten ein hohes Tempo und Technikniveau auf die Matte. Aber wir wollten auch erstmal geschlagen werden!

 

Halbfinale: SG Weixdorf vs. JV Ippon Rodewisch

Nachdem sich der Gastgeber mit 5:2 gegen den SC DhfK durchgesetzt hatte, mussten wir uns mit dem 15(!)-köpfigen Team messen und leider eine arge 0:8-Schlappe einstecken. Das blanke Ergebnis spiegelt aber nicht die eigentlichen Leistungen unserer Jungs wieder!

Das Fliegengewicht (von Rodewisch sogar doppelt besetzt!) ging wieder kampflos an den Gegner.

Bis 40 kg konnte Fabian sich lange Zeit des Blaugurtes Kevin Schulze erwehren und dessen De-Ashi-Barai-Ansätzen entwischen. Für Seoi-Nage konnte Schulze einen Yuko einstreichen und am Ende mit De-Ashi-Barai siegen. Dennoch kein schlechter Kampf!

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Leonard ging -43 kg gegen Max Grohschopf (grün) auf die Matte und war per Koshi-Guruma und anschließender Festhalte unterlegen. Tilman fiel bis -46 kg einer wirklich starken Seoi-Nage/Ko-uchi-maki-komi-Kombination von Paul Kießling zum Opfer. Rodewisch hatte definitiv seine Hausaufgaben gemacht.

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Richard ging -50 kg gegen Jonas Müller (grün) auf die Tatami und konnte am Anfang Akzente setzen, war aber per Koshi-Guruma und anschließender Kesa-Gatame unterlegen. Lukas verlor gegen Erwin Adam (grün) der mit Soto-Maki-Komi (!) zum Erfolg kam und diese Technik wirklich sauber zog und Lukas dabei nicht verletzte (bei unsauberer Ausführung dieser Selbstfalltechnik fällt man manchmal sehr unsanft). Der Punkt ging also wiederum nach Rodewisch, aber dieser schönen Technik musste man einfach Respekt zollen.

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Ein weiterer kampfloser Punkt ging leider -60 kg an Rodewisch, bevor Pascal +60 kg einen starken Auftritt gegen Philipp Koch zeigte. Aus einer brenzligen Festhalte befreite er sich nach genau 19s und die Kampfrichter waren gestern auch auf Zack und gaben die korrekte Waza-Ari-Wertung statt den an der Tafel gezeigten Punkt. Leider lief Pascal am Ende auf Uchi-Mata und musste sich seinem Gegner beugen.

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Wie gesagt: Das Endergebnis von 0:8 war bitter, auf mitteldeutscher Ebene und bei genauerer Betrachtung der Einzelleistungen doch verschmerzbar und für das Team galt es jetzt nach vorn zu schauen auf das kleine Finale um Platz 3.

 

Kampf um Platz 3: SG Weixdorf vs. KG JC Gornau / CPSC Budo

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Im kleinen Finale trafen wir auf die Kampfgemeinschaft Gornau / Chemnitzer Polizeisportclub, die in den mittleren Gewichtsklassen schwächelte, dafür aber die von uns nicht besetzten Klasse -37 kg und -60 kg aufbieten konnte. Effektiv wurde die Begegnung also in nur vier Klassen ausgetragen.

 

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Der erste Punkt ging kampflos an Gornau/Chemnitz, bevor Fabian gegen Aaron Thriemer (orange) ran musste. Fabi musste einen Yuko für Uchi-Mata gegen sich einstecken und hätte einen Waza-Ari für Seoi-Nage abgeben müssen wenn da nicht die neue Regelung zur Kopfbrücke gewesen wäre. Reflexartig versuchte Fabian die Landung auf dem Rücken zu vermeiden und geriet dadurch auf Schulterblätter und Füße, was die Kampfrichter gemäß den aktuellen Kampfregeln mit Ippon für Thriemer bewerteten. Dieser Fehler passiert aber auch gestandenen Weltklasse-Athleten bei olympischen Spielen und ist ein jahrelang antrainierter Reflex. Macht nix!

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Die folgenden Punkte gingen kampflos an Leonard und Tilman, was uns auf ein 2:2 zurückholte.

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Leider kamen in den oberen Gewichtsklassen nochmal arge Brocken aus Westsachsen. Richard musste sich mit dem Blaugurt Till Bochmann messen, der Richard am Boden arg zusetzte. Die meisten Hebel seines Gegners konnte Richard durch korrekte Reaktionen vermeiden, aber irgendwann wurden die ständigen Attacken seines Gegners belohnt und Bochmann konnte Richard in die Tate-Shio-Gatame nehmen. Lukas musste einen Ippon durch Uchi-Mata gegen den wesentlich größeren Paul Nahodkin (blau) einstecken und der dritte Punkt ging kampflos nach Chemnitz. Auch Karl hatte +60 kg gegen Alexander Quack (blau) per Tani-Otoshi das Nachsehen und so lautete der Endstand 2:6 (20:60).

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Wirklich knapp sind wir nicht am Treppchen vorbeigeschrammt, aber die machbaren Gegner haben wir geschlagen und vorallem der Zusammenhalt als Team hat mich heute überzeugt. Auf mitteldeutscher Ebene waren die Niederlagen gegen zahlenmäßig, körperlich und technisch starke Gegner keine Schande und ich denke die MDVMM U15 waren mit dem abschließenden fünften Platz ein voller Erfolg und ein erlebnisreiches Turnier! Jungs – mit so einem Team fährt man gern zum Wettkampf!

Dafür belohnten wir uns gemäß dem olympischen Motto Citius, altius, fortius – „Nach dem Wettkampf gibt’s ein Eis.“ (frei übersetzt) – noch in Treuen mit einem leckeren Eis (Geschmackssorten u.a. Pina Colada, Mister Nico (=Cookie+Mandel), Mandel-Honig) und traten danach den Heimweg an.

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Zusammenfassung:

Name Gewichtsklasse Kämpfe Siege Niederlagen
Bräkow, Fabian 40 3 1 2
Morgenschweis, Leonard 43 3 3
Riedel, Tilman 46 3 1 2
Kleint, Richard 50 3 1 2
Petzold, Lukas 55 3 3
Rüllich, Karl ü60 2 2
Gaulke, Pascal ü60 1 1

 

Viertelfinale: KG Rammenau/Bautzen vs. SG Weixdorf – 3:4 (27:35)

Halbfinale: SG Weixdorf vs. JV Ippon Rodewisch – 0:8 (0:80)

Kleines Finale: SG Weixdorf vs. KG Gornau/CPSC – 2:6 (20:60), fünfter Platz

 

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