MDEM U15

Kurz vor den Sommerferien, war es für drei Kämpfer der SG Weixdorf soweit: Mitteldeutsche Einzelmeisterschaften (MDEM) U15. Durch Treppchenplätze bei der BEM und LEM hatten sich Anna, Leonie und Lea F. qualifiziert.

Zu nicht allzu früher Zeit fuhren wir nach Schmölln, ins angrenzende Thüringen. Vor Ort kontrollierten wir schnell noch Annas Gewicht beim Vorwiegen, da man das gleiche Gewicht wie zur LEM haben musste (bzw. die gleiche Gewichtsklasse). Das passte aber alles und da die Verantwortlichen das offizielle Wiegen dann auch eine halbe Stunde früher begonnen, blieb auch noch genug Zeit zum Essen und warm machen.

Die Halle war schön groß, gekämpft wurde auf 4 Matten und es waren auch recht viele Teilnehmer angereist.

Starten durfte heute Leonie (-52kg, 9TN) gegen Eileen Bastek aus Gotha (grün). Vom Stand ging es sehr schnell in den Boden leider mit der schlechten Ausgangssituation für Leonie, denn sie landete in einer Festhalte. Sie kämpfte (wirklich stark), um sich zu befreien, aber es reichte nicht und so landete sie in der Trostrunde. Danach traf sie auf Richter Luci vom SG Friesen Naumburg (orange). Luci machte ordentliche Betrieb und konnte Leonie auf Waza-ari werfen und in eine Festhalte nehmen. Dann ging es im Boden gefühlt eine Ewigkeit hin und her: mehrmals geriet Leonie in eine Festhalte aber jedes Mal konnte sie sich aus allen Situationen befreien. Letztendlich ging es wieder in den Stand und ihre Gegnerin war wütend und fertig und Leonie konnte das nutzen und siegte mit Wurf und anschließender Festhalte. Damit stand sie im Kampf um Platz Drei gegen Schönig Sophie vom PSV Weimar (orange-grün). Den Kampf konnte ich nicht ganz verfolgen, da zeitgleich Anna kämpfte, aber Leonie verlor mit einer Festhalte. Ihre eigenen Worte waren: „das war heute mein schlechtester Kampf“. Damit belegte Leonie den 5. Platz. Am Kampfwillen konnte es heute nicht gelegen haben, denn den konnte man in allen drei Kämpfen im Boden entdecken. Ich glaube im Stand bist du mit zu viel Respekt deinen Gegnern gegenübergetreten und konntest deshalb nicht ganz zeigen, was du kannst. Aber ein Sieg bei einer MDEM ist super.

Danach durfte Lea starten (+63kg, ebenfalls 9TN). Mit dem Landesmeistertitel hatte Lea die Latte ja recht hochgelegt und wir waren gespannt, was heute drin war. Sie startete gegen Maja Schnürpel (JSC Stotternheim, blau). Ihre Gegnerin war viel kleiner als Lea, aber die machte das taktisch klug und versuchte ihre langen Beine auszuspielen. Es ging in eine Bodensituation und Lea nutze die Chance zu hebeln. Danach traf sie auf eine Altbekannte: Emily Rother aus Pulsnitz (orange). Lea bekam einen Waza-ari für Uchi-mata (mit noch ein bisschen mehr Zug, wäre es sicher Ippon gewesen J) und siegte mit einer Festhalte. Danach traf sie im Finale auf Emilie Schulz vom Judo-club Gornau (orange-grün). Hier konnte man erkennen, dass Lea den Kampf dominierte, wenn sie ihren „Wunschgriff“ bekommt. Dadurch konnte sie zwei Waza-ari erringen. Wenn sie den Griff nicht bekommt, fehlt noch ein bisschen die Alternative, aber Lea konnte den Kampf souverän im Boden mit einem weiteren Hebel gewinnen. Damit holte sich Lea auch bei den MDEM den Titel und wurde Mitteldeutsche Einzelmeisterin! Herzlichen Glückwünsch.

Als letztes ging heute Anna an den Start (-48 kg, 10TN). Sie hatte kein Freilos und startete gegen Marlene Schönfelder vom SV Halle (orange). Die Matte konnte sie zügig nach einem Gegendreher im Stand mit anschließender Festhalte siegreich verlassen. Danach traf sie auf Josephine Bastek (Gotha, gelb-orange). Sie überraschte Anna mit einem recht explosiven O Goshi und erhielt dafür Waza-ari. Anna ließ aber nix anbrennen und erarbeitete sich im Boden eine Festhalte und siegte. Danach trat sie gegen Amelie Giller (SV Schwarza, grün) an. Wir hatten ihrer Gegnerin vorher schon beim Kämpfen zugeschaut und wussten, dass das kein leichter Kampf wird. Anna ließ sich davon nicht beirren, setzte den Ratschlag um, etwas aufrechter zu kämpfen und konnte dadurch selber besser angreifen. Im Boden geriet sie aber in eine Festhalte, die bombenfest war.

Damit stand Anna ebenfalls im Kampf um Platz Drei. Ihre Gegnerin war Maria Jochum vom JC Jena (grün).  Ihre Gegnerin agierte taktisch klug und konnte Annas Griff verhindern und ihr dadurch zwei Shidos aufzwängen (Passivität und Mattenrand). Anna drehte sie letzten 30 Sekunden nochmal auf und ihre Gegnerin erhielt ebenfalls einen Shido für Passivität. Am Ende reichte es aber nicht, um eine Wertung zu erzielen und so verlor Anna leider mit nur einem Shido Rückstand. Denkbar knapp und auch ärgerlich belegte Anna damit einen 5. Platz.  Auch du hast heute stark gekämpft und bei einer Mitteldeutschen Meisterschaft 2 Kämpfe gewonnen. Das ist super.

Im Anschluss fand die Siegerehrung statt und wir gönnten uns auf dem Heimweg noch ein traditionelles Eis bei Mc Donalds.

Zusammenfassend lässt sich noch sagen, dass Lea auf ihre Leistungen bei allen Meisterschaften stolz sein kann, immerhin ist dir das Trippel mit drei Titeln in Serie geglückt. Aber auch Leonie und Anna hatten sich verdient für die MDEM qualifiziert und konnten hier mit Siegen punkten.  Alle drei haben heute schöne Ansätze und Techniken im Stand und Boden gezeigt, aber bei allen Drein konnten  auch ein paar Schwachstellen aufgedeckt werden, an denen sie arbeiten können. Auf dieser Ebene sieht man, dass technisch-taktisches Geschick immer wichtiger wird und man seinen Gegner mit unangenehmen Griffkampf oder einem störenden Fußwurfansatz gut aus der Konzept bringen kann.  Nächstes Jahr können Anna und Lea noch einmal in der U15 und Leonie bereits eine Altersklasse höher, in der U18, angreifen.

Und zum Schluss noch eine kurze Anekdote am Rand: Der Running-Gag des Tages war einer der Sprecher, der uns immer alle 30 Minuten daran erinnert, genügen Sicherheitsabstand zur Matte zu halten. Meist nicht mehr in höfflichem Ton und als der Sani brüllend durchs Mikro gerufen wurde, ist jeder in der Halle zusammengeschreckt, aber alle waren wieder wach 😀