Am frühen Samstagmorgen trafen sich die beiden Weixdorfer Kämpfer der U18 Richard und Moritz, um sich auf den Weg nach Rodewisch zu den sächsischen Titelkämpfen – den Landeseinzelmeisterschaften – zu machen. Begleitet wurden sie von Papa Riedel als Fahrer und Antje als Betreuerin. Für die Landesmeisterschaften der U18 muss man sich qualifizieren und das schafften die beiden 2 Wochen zuvor in heimischer Halle bei den Bezirksmeisterschaften.

Pünktlich kamen wir in der Halle an, sicherten uns einen Platz nah an der Matte und machten uns auf den Weg zum Wiegen. Das war nicht soooo einfach… glaubten viele (inkl. uns), dass man nach dem Qualifikationsturnier nur noch auf die Waage muss und dort auf einer Liste abgehakt wird, war das weitgefehlt… Während Moritz und Richard schon (fast) nackig waagebereit waren, entdeckte ich eine laaaaaaange Schlange, an der man erst seine Wiegeliste abholen musste. Bis auf ein paar Nachrücker musste dort niemand bezahlen, dennoch dauerte es fast 20 min bevor man dran kam… Moritz und Richard zogen sich zwischenzeitlich wieder etwas über und ich hörte mir in der Schlange interessante Flüche und Beschimpfungen der Mitwarteten an. Kurz vor 9 war aber auch das geschafft und das Wiegen war dann nur noch Routine. Moritz und Richard machten sich warm und dann gabs auch schon ziemlich pünktlich die Eröffnung. Bis die Kämpfe dann tatsächlich starteten, dauerte es noch kurz, aber dann ging es los.

Moritz behielt Recht, denn die -73kg startete auch gleich als erstes. Mit 12 Teilnehmern war sie gut besetzt und Moritz war ohne Freilos auch gleich im ersten Durchgang mit dran.Es ging gegen den kräftigen Blaugurt Eschberger vom PSV Leipzig, der seinen Nackengriff durchbringen und mit Uchi-mata und anschließender Festhalte siegen konnte. Die Trostrunde lies nun hingegen sehr, sehr lang auf sich warten. Ich glaube es vergingen fast 3 Stunden bevor Moritz gegen den sehr großen Anton Peschel (orange-grün, PSV Freital) auf die Matte musste. Auch dieser setzte seinen Nackengriff durch und war mit Hüfttechnik erfolgrein. Sehr lehrreiche 2 Kämpfe und wir arbeiteten auch gleich die Trainingsschwerpunkte „Übergang Stand-Boden“ und „Nackengriff“ heraus. Erfahrungen muss man sammeln!

Richard ging -50kg (8 Teilnehmer) an den Start und unsere Späße vom Anfang, dass seine Gewichtsklasse als allerletztes dran sein wird, bewahrheiteten sich. Aber immerhin war Richards erster Kampf noch vor Moritz Trostrundenkampf. Es ging gegen einen der 3 JCLer und fast war Richard schon enttäuscht, dass er keinen der beiden frischgebackenen Schwarzgurte abbekam… Denn es ging gegen den Braungurt Hanschmann (JCL), den Richard zumindest im ersten Standangriff ohne Wertung entgehen konnte. Den Übergang vom Stand zum Boden nutzte der Leipziger jedoch biltzschnell zur Würge. Und da war wieder unsere neuer (alter…) Trainingsschwerpunkt Übergang Stand-Boden. Darauf ritten wir noch ein wenig herum… und es sollte auch nicht umsonst sein! In der Trostrunde traf Richard auf seinen BEM-Gegner Hebestreit (gelb-orange, Hellerau), denn er zwar gut kontrollierte aber dennoch beharrlich warten musste bevor er ihn mit diversen Kontern auf Yuko (Tani-otoshi), Waza-Ari (O-soto-gari) und Ippon (nochmal O-soto-gari) warf. Im Boden erkannten wir hier auch noch unseren nächsten Trainingsschwerpunkt „Bankkreisel“ – wäre das schön gewesen, wenn uns da eine Technik von eingefallen wäre, lag doch der Uke öfters mal in der Bankposition vor Richard rum 😉 Und nun bekam Richard im Kampf um Platz 3 doch noch seinen Schwarzgurt: Zisler (JCL) versuchte doch tatsächlich eine Würge im Übergang zum Boden – aber siehe da: Zitat Richard: „…da hatte ich das Kinn drunter…“ Das war der kleine Erfolg, den wir nach Hause trugen, auch wenn der JCLer  dafür mit einem Hebel durchkam.

Klar erkannten wir – auch mit dem notwendigen Humor – dass die Trauben hier in diesem Jahr noch etwas hoch für uns hingen. Aber mit dem notwendigen Ernst und Ehrgeiz zogen wir die hoffentlich richtigen Schlüsse und wissen wo wir nun weiterarbeiten müssen. Denn immerhin hat sich Richard für nächstes jahr 2 gewonnene Kämpfe vorgenommen!

Auf der Rückfahrt genossen wir ein wohlverdientes Eis – Danke Papa Riedel! und segelten durch die Sturmböen nach Hause.

Zusammenfassung: