Kiddies-Mix in Kamenz

Am 17.04. brachen Weixdorfer Nachwuchsjudoka zum traditionsreichen Kiddies-Mix nach Kamenz auf. Diese Veranstaltung wird seit vielen Jahren als Training mit Wettkampfcharakter durchgeführt. Zugelassen sind Nachwuchskämpfer bis maximal gelb-orange. Im Unterschied zu „richtigen“ Wettkämpfen gibt es kein Wiegen und der Kampf wird nach einer Ippon-Wertung fortgesetzt, bis die volle Kampfzeit von 2 Minuten abgelaufen ist. Der Kampfrichter spricht Wertungen und Strafen wie beim regulären Kampf aus, es wird aber niemand disqualifiziert, es sei denn er verhält sich unsportlich. Zuschauer und Betreuer können die Wertungen mitzählen und so die Kampfleistung ihrer Schützlinge beurteilen, aber sie werden nicht in die Liste eingetragen und so gibt es am Ende weder Sieger noch Verlierer, sondern lediglich „Gewinner“ in der Kategorie Wettkampferfahrung. Einige Talente haben das Kämpfen für sich entdeckt und hatten nach ein paar anfänglichen „Flugstunden“ den Dreh raus.

Die 25(!) Weixdorfer traten in zwei Alterklassen zu dem auf 60 Teilnehmer (tatsächlich starteten 87) beschränkten Kiddies-Mix an und wurden von drei Betreuern, einem Kampfrichter und vielen Eltern begleitet.

KiddiesMix2016U11

Ferdinand Baum, Louis Bulowski, Thammo Burkhard, Marie Elfert, Gustav Feldmann, Tim Franke, Georg Fröbel, Norwin Frommhold, William Konen, Felix Körner, Leoni & Dominik Lahmann, Matteo Mey, Erik Mikulsky, Wiktor Otwinowski, Ben Riehle, Alexander Schönberger, Till Wedemann, Valentin Weih, Titus Wünsch, Linus Zentner

U14

Tobias Bräkow, Paul Elfert, Damian Liebig, Moritz Rothe

Betreuer / Kampfrichter

Maria, Tasmin, Robert, Martin

Nach der Eröffnung erfolgte die Einteilung der Kampfgruppen. Das geschah nicht per Waage sondern nach Einschätzung der Veranstalter und Betreuer. Anschließend wurde sich gemeinsam erwärmt. Durch die zahlreiche Teilnahme der Weixdorfer Judoka war es unvermeidlich, dass auch viele vereinsinterne Duelle ausgetragen wurden. Den Kampfgeist, der unter Wettkampfbedingungen gezeigt wird, wünsche ich mir auch für das ein oder andere Randori im Training.

Till und Felix gehörten zur Gruppe der Kobras. Nachdem beide in ihrem ersten Kampf nur O-soto-otoshi versuchten einzudrehen, riefen sie nach und nach mehr Techniken aus ihrem Wissensinventar ab. Im Stand zeigte sich Till schon sehr angriffsbereit, nur sollte er im Boden noch ein wenig aktiver arbeiten und bei mehrfachen Misserfolg, mal einen anderen Bauchumdreher ausprobieren. Felix fehlte es im Stand noch an nötigem Biss, damit seine Gegner auch vor ihm auf die Matte fallen. Nur Mut, die Techniken stimmen.

Zur Gruppe der Bären gehörten Leoni und Louis. Louis zeigte schöne Eindrehtechniken unter anderem zum Koshi-guruma, nur hat der Zugarm gefehlt und durch seinen unsicheren Stand wurde er oft gekontert. Leoni hatte ähnliche Schwierigkeiten, doch wurde sie von Kampf zu Kampf aufmerksamer und konnte so immer öfters Festhalten durch ihre Gegner im Boden verhindern.Kleiner Tipp: Habt beide mehr Selbstvertrauen und konzentriert euch ausschließlich auf euren Gegner, dann klappt das mit den Niederwürfen auch.

Alexander startete mit 3 weiteren Teilnehmern in der Gruppe der Schlangen. Diese Gruppe war sehr gemischt, von leicht bis schwer war alles dabei. Beim Kampf gegen einen etwas schweren Gegner musste er sich dessen Kraft geschlagen geben. Dennoch zeigte er in allen Kämpfen gute Wurfansätze zum Seoi-otoshi, die auch zu Punkten führten.

Paul startete in der Gruppe der Pandas. Hier hatte er anfangs mit dem starkem Griff seine Gegner zu kämpfen, konnte aber durch aufmerksames und schnelles Agieren, viele Ansätze seiner Gegner vereiteln. Im Boden gelang es ihm häufiger seine Gegner zu überraschen und gewinnbringend in eine Festhalte zu nehmen.

In der Gruppe der Löwen startete Damian mit 4 weiteren Teilnehmern. Seine Gegner erwiesen sich als ziemlich harte Nüsse, doch er ließ sich nicht beirren und konnte sogar mit eigenen Würfen punkten. Der Stand ist gut, nur solltest du im Boden noch ein wenig achtsamer werden.

Wiktor und Erik waren bei den Füchsen (4TN). Im ersten Kampf trafen sie gleich aufeinander und beide sammelten Shidos für den (in den jüngeren Alterklassen) verbotenen Nackengriff. Aber dafür war es ja nur ein Übungskampf und beide haben in den darauffolgenden Kämpfer versucht darauf zu achten. Wiktor hatte gegen die beiden anderen Gelbgurte aus der Gruppe im Stand Schwierigkeiten, konnte sich aber im Boden gut verteidigen. Erik ließ sich ebenfalls von seinen Gegner nicht unterkriegen und es gelang ihm sich aus einer Festhalte zu befreien.

Tim und Georg waren in der Wiesel-Gruppe (4TN). Auch hier trafen die zwei Weixdorfer im ersten Kampf aufeinander. Beide waren gleich stark und versuchten verschiedene Ansätze und nach Ablauf der zwei Minuten stand es 0:0. Im zweiten Kampf gegen eine Weiß-Gelb Gurtin konnte Tim dann mehrere Wertungen für O-soto-otoshi und anschließender Festhalte erzielen. Im letzten Kampf traf er auf einen Weiß-Gelb Gurt, der wiederrum mehrere Wertungen gegen Tim erzielen konnte. Georg erging es ähnlich, auch er konnte in einem Kampf mehrere Wertungen erzielen und mit Würfen und Festhalten punkten, unterlag aber im anderen Kampf seinem Gegner.

Matteo und Ben waren bei den Haien  (5TN). Erneut trafen die Weixdorfer zuerst aufeinander und Matteo konnte durch seine größere Erfahrung mehrere Wertungen erzielen. Im zweiten Kampf hatte Ben es mit einem weniger erfahrenem Weiß-Gelb Gurt zu tun und konnte hier fast punkten. Am Ende stand auch hier 0:0 auf der Wertungstafel. Im dritten Kampf kam er zwar selber weniger zum Angreifen, konnte aber zeigen fast jeden Angriff seines Gegners wegblocken und im letzten Kampf gegen einen Weiß-Gurt hatte er es schwer, weil dieser viel gestemmt hat und Ben so schwer eindrehen konnte. Dennoch hat er den Kampf dominiert.  Matteo dominierte alle weiteren Kämpfe und könnte für verschiedene Wurftechniken Punkte sammeln. Im Boden hatte er oft die Gelegenheit für Umdreher, die meisten noch nicht so gut klappten. Da können wir noch üben 😀

Und auch bei den Wölfen (5TN) tummelten sich zwei Weixdorfer, nämlich Dominik und Ferdinand. Dominik bekam auch ein paar Shidos für den Nackengriff und muss darauf in Zukunft aufpassen. Den Kampf gegen Ferdinand konnte er dominieren, in einem weiteren Kampf gegen einen Gelbgurt konnte er zwei Waza-Ari sammeln für Standtechniken und sein letzter Kampf (ebenfalls gegen einen Gelbgurt) war ein richtig starker Kampf, in dem sich beide Gegner Nichts schenkten und am Ende stand es auch 0:0. Nur in seinem ersten Kampf (Gelb) musste er mehrere Wertungen gegen sich einstecken für Festhalten, konnte sich aber auch aus Einigen befreien. Ferdinand musste in zwei weiteren Kämpfen auch einige Wertungen gegen sich einstecken. In einem der Kämpfe hat er aber sehr gut aufgepasst und gezeigt, dass er sich auch verteidigen kann.

Marie absolvierte 4 Kämpfe. Sie ging beherzt zur Sache. Im ersten Kampf konnte sie nur im Boden Akzente setzen, verteidigte sehr gut und entkam geschickt den meisten Halteversuchen ihres Gegners. Im Stand fehlte ihr noch die Kontrolle und ein effektives Kuzushi, was oft in einem Konter des Gegners endete. Die zweite Begegnung zeichnete sich durch starke Angriffe Maries aus. Sie begann intuitiv mit Richtungswechseln zu arbeiten und Gelegenheiten am Boden geschickt auszunutzen – weiter so! In den weiteren zwei Kämpfen geriet sie ordentlich unter Druck. Aber sie zeigte, dass sie sich auf Gegner einstellen kann. Gegen einen unangenehm vorgetragenen Ko-Soto-Gake setzte sie einen Richtungswechsel mit anschließendem intuitivem Uchi-Mata-Ansatz (den Wurf müssen wir erst noch lernen), was ihren Gegner durchaus frustrierte. Gut gemacht!

Gustav und Valentin traten in einer 4er-Gruppe an. Gustav ging entschlossen zu Sache. Im Anfängerjudo ist das allein schon der halbe Sieg. Die andere Hälfte muss durch Technik und Koordination mühsam erarbeitet werden. Gustav versuchte, in seien Kämpfen die gelernten Techniken anzuwenden und trug einige schöne Seoi-Nage-Ansätze vor. Für Ippon-Wertungen fehlte aber noch ein wenig Rotation und Kontrolle. Das gilt es beim Training besonders zu üben. Valentin ging die Kampfsituation zunächst etwas zaghaft an. Er konnte aber im Verlauf seines ersten Kampfes die Situation wenden, indem er begann eigene Angriffe zu starten. Das zeigte sich auch in den folgenden Kämpfen. Immer dann, wenn Valentin den Mut zum Angriff hatte, änderte sich der Charakter des ganzen Kampfes.

Titus und William landeten in einer Gruppe mit 5 Teilnehmern. Allerdings schied eine Teilnehmerin vorzeitig aus, so dass William statt 4 nur 3 Kämpfe absolvieren konnte. Wir sahen typisches „Anfängerjudo“ mit vielen O-Soto-Otoshi Angriffen ohne ausreichenden Schulter-Schulter-Kontakt. Sowohl Titus als auch William konnten ihre Techniken im Turnierverlauf verbessern und erste Akzente mit anderen Techniken setzen. William versuchte es unter anderem mit O-uchi-gari (einer Innensichel) und Titus konnte im letzten Kampf die Arbeit mit seinem Zugarm verbessern und wirkungsvolle Seoi-Nage-Ansätze starten.

Auch die Gruppe von Tobias und Moritz hatte sicher einen Namen. Nur welchen? Tobias hatte enormen Kampfgeist im Gepäck. Seine erste Begegnung mit einem Weißgurt bereitete ihm keine Probleme und er konnte Selbstvertrauen tanken. So ging er mit hohem Tempo in die zweite Begegnung. Leider war die Tatami „sehr glatt“ 🙂 und Tobias wurde offensichtlich überrascht von zwei sehr gut ausgeführten Fußfegern seines Gegners. Das tat seinem Kampfgeist keinen Abbruch. Auch seine folgenden Kämpfe absolvierte er in höchstem Tempo – super! Moritz‘ Kampfstil war um einiges verhaltener. Er agierte weniger instinktiv, versuchte aber gelernte Techniken umzusetzen. Er profitierte dabei von den modifizierten Regeln, die ihm ermöglichten nach einer zaghaften Anfangsphase doch noch in den Kampf zu finden. Im Verlauf der Kämpfe konnte er dann Aktionen starten und sowohl im Boden als auch im Stand erfolgreich beenden.

Linus und Thammo mussten sich bis fast zum Schluss gedulden, bis sie endlich an der Reihe waren. Mit ihrer unbändigen Energie fielen beide Kämpfer besonders durch einen effizienten Ärmel-Revers-Griff auf. Das verspricht gute Voraussetzungen für die Zukunft, aber heute führte das noch nicht immer zum gewünschten Erfolg. Linus zeichnete sich besonders durch bärenstarke Festhalten aus. Einmal angesetzt gab es kein Entkommen für seine Gegner. Thammo gelang es trotz starkem Griff, wirksame Kontrolle mit seinem Zugarm auszuüben. Mit ein wenig Übung und unter Ausnutzung der aktuellen Wettkampfregel hat Thammo alle Voraussetzungen für Erfolge bei künftigen regulären Wettkämpfen.

Das Besondere am heutigen Tag, nicht nur die Teilnehmer erhielten eine Urkunde, sondern auch unser Kampfrichter.

Kampfrichterehrung