Jahresabschlusstraining 2014 – Judo meets Karate

Beim gestrigen Jahresabschlusstraining wagten wir einen Blick über den Tellerrand und ließen uns von Karate-Trainern in die Kunst der hohlen Hand einführen. Vieles sah von den erfahrenen Karateka vorgezeigt einfach aus und ließ sich doch nur schwer nachahmen. Auf jeden Fall war es interessant, spannend und lehrreich!

Nachdem wir im letzten Jahr die Olympia-Zweite Kerstin Thiele (die übrigens nicht aus dem gleichen Verein wie Doppel-Olympionik Ole Bischof kommt #Judo-Weihnachtsfeier 😉 ) zu Besuch hatten und quasi im eigenen Teich geblieben waren, erweiterten wir nach Ju-Jutsu und Aikido 2012 mal wieder ein Stück unseren Horizont: Die angekündigte Trainingsüberraschung entpuppte sich als vier erfahrene Karateka mit grünem, blauen, violetten (oho!?) und schwarzem Gürtel (21 Jahre Erfahrung!), die ein kurzweiliges Training für uns gestalteten. Knappe 55 Weixdorfer Judoka von weiß bis schwarz – aber alle völlig unbewandert im Karate – hatten sich dafür eingefunden. Das ging schon hart an die Grenzen der kleinen Matte, aber Haupttrainer Hendrik wusste eindeutig wie man ein so große Gruppe im Griff hat!

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Wir begrüßten uns auf die traditionelle Art der Karateka mit mehreren neuen Kommandos („Seiza“, „Kiritsu“, „Yame“ und „Ossu“ [sprich „Oz“, Grußwort und Einverständnis wie „ok“]) und bei der Erwärmung kamen alle schon ins Schwitzen. Die ungewohnten Bewegungen (und neuartigen Liegestütze) brachten uns auf Betriebstemperatur und wir konnten mit dem ersten geraden Faustschlag (Oi-dzuki-chudan = Faustschlag zur Körpermitte) beginnen.

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Hier zeigte sich schon was die KampfKUNST vom stumpfen Draufhauen unterscheidet. Bei den Trainern sah das ganze elegant aus, die Bewegungen kamen schnell, fließend und völlig unerwartet (das scheint der Trick mit den Schultern zu sein…), während wir doch etwas plumper daherkamen. Aber trotzdem war es mal etwas anderes auf die Pratzen und Polster die unsere Ukes hielten „einzuprügeln“.

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Als nächstes lernten wir karatemäßiges Schritte, das heißt tiefer Schwerpunkt, gerade Haltung und weiche Schritte.

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Hendrik erklärte während des Trainings auch die Ursprünge des Karate, das von China nach Japan (genauer Okinawa ganz im Süden) kam und dort als waffenlose Selbstverteidigung der einfachen Bauern gegen die Samurai praktiziert wurde. Viele der Techniken sollten den Angreifer sofort unschädlich machen – also Töten!

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Das heutige Karate als Kampfsport ist hingegen im Kern ein No-Contact-Sport, alle Schläge und Tritte werden nicht bis auf den Körper des Gegners ausgeführt, sondern genau vor ihm gestoppt. Hendrik demonstrierte uns wie genau ein versierter Karateka die Abstände einschätzen kann und wie präzise seine Schläge sein können. Beeindruckend!

Danach teilte sich die Gruppe und während die U13 sich erstmal eine Runde Austoben durfte, erhielten die Größeren eine Einführung in die Schlagabwehr.

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Danach beendeten wir unsere erste Karate-Stunde mit Fußtritten inklusive Kampfschrei – ich hätte nicht gedachte dass so viele Leute auf 120 m² gleichzeitig treten können, ohne sich gegenseitig zu treffen!

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Zum Abschluss zeigten uns die vier Trainer noch einen kleinen Teil ihres Können mit einer Kata-Demonstration und einigen weiteren freien Techniken (die auch Wurftechniken enthielten!).

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Danach grüßten wir traditionell Karate-mäßig ab wozu auch ein traditioneller Spruch gehörte der in etwa ausdrückte dass die Kunst des Karate nur mit reinem Herzen und täglichem Training ausgeführt werden kann.

 

 

Nach dem Training beantworteten die vier Gäste den Interessierten noch einige Fragen zu ihrer Stilrichtung Shotokan-Karate, zum Wettkampf-Karate, zu den Katas und den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen „hohler Hand“ und „sanftem Weg“. Hier wurde schnell klar dass einige Prinzipien dieselben sind, die Sportler aber dennoch in verschiedenen Welten leben. Während der Karateka den gewissen Schlagabstand braucht „um effizient zu sein“ und sich in der kurzen Nähe des Gegners unwohl fühlt, ist es beim Judoka gerade andersrum.

 

Anschließend gingen wir in den gemütlichen Teil des Abends über und nach Duschen und Abendbrot machten wir es uns im Schlafsack auf der Tatami gemütlich und verfolgten das Abenteuer von Videospiel-Bösewicht Randale-Ralph der kein Bösewicht mehr sein wollte, und fielen früher oder später in den Schlaf.

 

Damit ist das Judo-Jahr 2014 beendet und wir wünschen euch frohe Weihnachten, schöne Geschenke, besinnliche Feiertage und wer Lust hat kann am 30.12. von 10-12 Uhr in der Gerhard-Grafe-Halle seinen Weihnachtsspeck bei einer Runde Fußball + X wieder loswerden. (Bitte hallentaugliche Sportschuhe tragen.)

 

Und lasst euch sagen: Auch 2015 wird euch wieder viel Spaß bei spannenden Aktionen bringen! Freut euch drauf!

 

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