Georg Knorr – Cup U15 wbl.

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Bei klirrender Kälte und romantischen Schneeverwehungen trafen wir uns zu unchristlicher Zeit um 6:45 Uhr am Hillig, um gemeinsam nach Berlin zum Bundessichtungsturnier der U15 weiblich zu starten. Mit dabei waren Clara und Lea als Kämpferinnen, Antje als Betreuerin und der genauso große Fanblock bestehend aus Mama und Papa Fischer und Papa Meyhöfer. Wobei Lea vom Judoverband Sachsen nominiert wurden war und Clara für Weixdorf startete.

In Berlin angekommen, hieß es erstmal Parkplatz im angrenzenden Wohngebiet ergattern, in der Halle die Wiegekarten abholen, Wiegen, Kaffeetrinken, Erwärmen, Eröffnung, Wettkampflisten sichten – und eins war erlebnisreicher als das andere:

Parkplatz – Der war soweit weg, dass wir noch einen sonnigen Spaziergang inkl. eisigem Wind spendiert bekamen.

Wiegekarten – gab es nach bisschen Anstehen völlig problemlos, jedoch wurde die gesamte Meldung des Landesverbandes Sachsen unter Weixdorf geführt. Weshalb man mir ganze 5 Starter andrehen wollte. Am Ende stand auch Lea gar nicht als Landesverband Sachsen, sondern als SG Weixdorf in der Liste. Mysteriös.

Kaffeetrinken – Alles ist Geschmachssache. Claras Papa trank gar keinen, für mich schmeckte er nach Wurst, für Leas Mama, als hätte das Kaffeepulver nur neben der Maschine gestanden und Leas Papa sah es positiv, dass er wenigstens heiß war. Schlussendlich kamen wir zur Lösung: Das heiße Wasser in unseren Tassen, was mal ein Kaffee werden wollte, lief wohl schon das 2. Mal durch den Filter durch 🙁 Gott sei Dank hatten Fischers noch eine Thermoskanne mit und retteten den Tag 😉

Wiegen & Erwärmung – absolvierten Lea und Clara problemlos.

Eröffnung – Das war wohl der witzigste Part, weil erst dann zu uns durchdrang, dass der männliche Teil des Bundessichtungsturniers, welcher hätte am Samstag stattfinden sollen, ausfiel. Und zwar, weil niemand einen Schlüssel hatte. In Berlin bekommt man wohl keinen eigenen Schlüssel, sondern ein Hausmeister kommt früh aufschließen. Abends hatte man sich wohl noch mit ihm in der Halle getroffen. Samstag war er verschwunden und konnte auch nicht erreicht werden. 400 Leute standen bis 10 Uhr vor der Halle bis man dann das Turnier absagte. Die Polizei genehmigte leider nicht, die Türe aufbrechen zu lassen. Und da fuhren 400 Mann aus dem ganzen nördlichen Teil Deutschlands (zwischen Zwickau und Hamburg) einfach unverrichteter Dinge wieder heim und dürfen nun ihre Fahrt- und Unkosten bei der Berliner Verwaltung einreichen. Ein Schlüsseldienst wäre wohl günstiger für Berlin gewesen…

Wettkampflisten – Da Lea und Clara nicht in der -44kg starten wollten, mussten Sie sehr viel Geduld aufbringen, bis ihre Listen hingen und endlich fest stand: Clara -63kg mit 8 Teilnehmern, Lea +63kg  mit 3 Teilnehmern. Fast ein bisschen schade, viel zu groß schon die 2 Mädels. Ich konnte mich ja nicht satt sehen, an den -36 und -40erinnen. Die Gewichtsklassen rammelvoll mit kleinen energiegeladenen Kampfmonstern, die gefühlt wie U11 aussahen, wie Flummis hin und her hüpften und grün, blau oder sogar braun trugen. Unfassbar, dass die ein Jahrgang mit Clara und Lea sein sollten.

Das nur am Rande, denn nun ging es endlich los:

Clara hatte es -63kg und als jüngerer Jahrgang nicht leicht. Claras Einstellung zu den durchweg höhergraduierten Gegnern war jedoch prima: „Der Gürtel hält auch bloß die Jacke zusammen.“ Im ersten Kampf ging es gegen die Blaugurtin Xenia Nienhaus (PSV Olympia). Clara hatte einen schönen Griff und versuchte auch sofort die Richtung zu bestimmen, wurde jedoch übernommen und auf O-Goshi und Ippon geworfen. Toll war dennoch, dass sie im Boden sofort übernahm und ihre Gegnerin in der Festhalte festnagelte. Wäre das nur Waza-Ari gewesen… Sehr gut aufgepasst. Auch wenn es diesmal nichts genutzt hat. In der Trostrunde ging es dann gegen die Grüngurtin Wictoria Baron von Gus Czarni Byton (Polen). Clara ging offensiv in den Griffkampf und konnte wiederum gut die Richtung bestimmen, fiel dann aber unglücklich auf einen Soto-maki-komi mit Waza-Ari und wurde in die Festhalte genommen. Um ein Haar hätte sie sich befreien können, aber die 10 Sekunden sind eben dann doch sehr kurz. Dennoch waren das 2 gute Kämpfe zum Erfahrung sammeln. Mit soviel Biss weiter kämpfen! Ich bin gespannt auf die Meisterschaften der U15 in diesem Jahr!

Lea musste im ersten Kampf gegen die Oranienburgerin Susann Walter (orange-grün) auf die Matte. In einem harten Kampf, der bis ins Golden-Score ging, schenkten sich beide nichts. Lea fiel es gegen die Linkskämpferin nicht so leicht, im Griff zu dominieren und wackelte im Stand einige male gefährlich, konnte sich aber immer noch retten. Die Oranienburgerin stand sehr kompakt und Lea fiel es schwer, eigene Techniken einzudrehen. Im Boden gelang ihr um ein Haar ein Othen-gatame. Und wenn es so schon schwer war, Wertungen zu sammeln, ergatterte Lea im Boden eben Shidos für in die Hände und in die Hose fassen, bevor sie dann nach ca. 1 min Golden Score mit Konter auf Waza-Ari punktete. Im 2. Kampf ging es gegen eine agile Orange-grün-Gurtin aus Berlin und auch gegen Alina Movisisyan war der Standkampf zäh. Auch in diesem Kampf, schaffte Lea fast einen Hebel  und auch in diesem Kampf gewann Lea mit Konter. Diesmal aber sehr souverän und vorzeitig mit Ippon. Somit belegte Lea den 1. Platz bei diesem Bundessichtingsturnier!

Nach der Siegerehrung traten wir den Heimweg an. Im Gepäck haben wir jede Menge Erfahrung und Wettkampfsituationen, an den wir arbeiten wollen, mit nach Weixdorf gebracht.

Name AK GK TN Kämpfe gew. ver. Platz
Clara Meyhöfer U15 -63 8 2 0 2 1.
Lea Fischer U15 +63 3 2 2 0