Deutsche Meisterschaften der Landesverbände am 18.10.09 in Wuppertal

Am vergangenen Wochenende stand wieder ein Judo-Großereignis an.

Nach der Umstrukturierung des Meisterschaftssystems fanden die „kleinen Deutschen Meisterschaften“ – offiziell „Deutsche Meisterschaften der Landesverbände“ – in Wuppertal statt.

Und Antje hatte sich bei den Landesmeisterschaften für den Freistaat qualifiziert.

Wer sich nach der Quali also bei den DEMLV aufs Treppchen stellen darf, kann sich damit für die „Großen Deutschen“ im darauffolgenden Jahr qualifizieren, zu denen dann alle Kader, EM-, WM- und Olympiastarter kommen und wo die Luft noch um einiges dünner wird.

Direkt nach der Dan-Prüfung stiegen wir also wieder ins Auto um uns auf die 5-Stunden-Tour nach Wuppertal zu machen.

Auf dem Weg lernten wir noch einige Dinge über Wuppertal, das früher Barmen-Elberfeld hiess, jetzt die „Großstadt im Grünen“ genannt wird und eine einzigartige Schwebebahn besitzt.

Die Nacht verbrachten wir in einer Jugendherberge um am nächsten Morgen fit zu sein.

Pünktlich trafen wir in der Uni-Halle ein, nachdem wir einen echten Logenparkplatz ergattert hatten.

Antje ging über die Waage, hatte keinerlei Probleme und durfte sich mit 35 anderen Starterinnen in der –57 kg-Liste einreihen.

Nach dem neuen System qualifizieren sich die Männer und Frauen über die Landesmeisterschaften nach einem Verteilungsschlüssel.

Große Bundesländer = viele Startplätze

Dadurch entfallen die Mitteldeutschen Meisterschaften in der Altersklasse Mä/Fr.

Sachsen hatte pro Gewichtsklasse zwei Plätze, es konnten sich im Land also die Finalteilnehmer jeder GK qualifizieren. Das hatte Antje vor knapp einem Monat in Leipzig getan. Hier war sie gegen Tina Kiesewetter (PSV Leipzig) ins Finale eingezogen, wo sie Maria Zimmermann (JCL) unterlegen gewesen war.

Der JVS hatte die erstgenannte aber über einen von drei weiteren Setzplätzen, die jedem Landesverband zur Verfügung stehen, nachnominiert und somit waren drei Sächsinnen bis 57 kg vertreten.

Nach dem Gang über die Waage setzten wir uns zu den zunächst noch wenigen anderen Qualifizierten aus Sachsen, wo sich später die Ränge füllten.



Erwärmung

Antje startete im C-Pool bei einem KO-System mit doppelter Trostrunde (nur Gegnerinnen der Halbfinalisten kommen überhaupt in die Trostrunde).

Da am 2. Tag der DEMLV je drei Gewichtsklassen männlich und weiblich kämpften waren die Matten gut gefüllt und wir mussten erstmal einen Durchgang –81 kg abwarten, ehe die Vorrunde der –57 kg durchgeführt wurde, an der Antje nicht teilnehmen musste. Nach einer weiteren Runde –81 kg bekam Antje ihren ersten Kampf.

Ihre Gegnerin sollte Miriam Garmatter aus Niedersachsen von Judo Crocodiles Osnabrück. Eine der wenigen bekannten Namen in der Liste und leider nicht dafür bekannt, oft zu verlieren.

Trotzdem mit frischen Mut ging Antje auf Matte 3 und stellte sich der Gegnerin in Weiß:

Die langen Arme ihrer Kontrahentin machten ihr das Leben schwer und ständig kam die Gegnerin zu ihrem einseitigen Griff mit dem sie Antje auf Waza-Ari warf.

Nun versuchte Antje alles um sich gegen diesen Griff zu verteidigen was nur leidlich gelang.

Nach dem Matte kam ihre Gegnerin mit ihrem Griff auch nicht weiter und bekam einen Shido für ihre einseitige Fassart. Immer wieder konnte sie ihre Rechtsauslage durchbringen und Antje stand gefährlich. Sie versuchte von hinten ans Bein zu gelangen, schaffte es, konnte ihre Gegnerin aber nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Nach der nächsten Unterbrechung kam Garmatter wieder mit ihrem Griff durch und konnte nach 2 Minuten den zweiten Waza-Ari erzielen.

Jetzt hieß es warten und hoffen.

Garmatter konnte gegen von Heyden gewinnen, musste aber gegen Hannah Brück (Favoritin und spätere Erste) den Poolsieg abgeben. Das hatten wir auch schon geahnt und somit war Antje raus.

Jetzt blieb uns nur noch übrig die schönen Kämpfe zu beobachten und mit den anderen Sachsen mitzufiebern.

Antjes Gegnerin konnte sich letztendlich durch die komplette Trostrunde auf den 3. Platz kämpfen und keine Gegnerin konnte ihr im Wettkampf so lange widerstehen wie Antje es getan hatte. Also eigentlich eine doch gute Leistung!

Der Landesverband Sachsen konnte sich am Ende des Tages leider nur mit zwei Bronzemedaillen durchsetzen (Danni Tempel und Rene Kirsten, beide – 90 kg, beide JCL).

Aber auf jeden Fall hatten wir wieder eine Menge Spaß, wieder eine Teilnehmerin an Deutschen Meisterschaften und `ne Menge an Judo zu sehen.

Na dann hoffen wir im nächsten Jahr wieder auf eine Teilnahme oder vielleicht auch mal mehr!

Weitere Infos wie Wettkampflisten gibt’s bei German Judo und jede Menge (eigentlich eine riesige Menge) an Bildern gibt’s auf der Homepage des NWJV.

maks