DAN-Prüfung in Crimmitschau am 17.10.2009

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Maks und Martin haben am Samstag ihr Prüfung zum 1. DAN bestanden – und zwar mit Bravur: sie waren die besten ihrer Matte und wurden mehrfach hevorgehoben!!!

Herzlichen Glückwunsch – wir sind stolz auf euch! Und nun der Reihe nach:

Am Samstag früh machten sich Maks, Martin und Maria nach monatelanger intensiver Vorbereitung auf den Weg nach Crimmitschau zur DAN-Prüfung des Judoverbandes Sachsen. Und sie waren natürlich die ersten in der Halle. Steffen und ich folgten rund 1 Stunde später und als wir ankamen, war die Halle gut gefüllt und die Prüflinge erwärmten sich und gingen akribisch noch einmal alle Bewegungsabläufe durch.

Mit etwas Verspätung ging es viertel 11 los. Die Prüfer marschierten ein – und wir erstarrten zu Stein: mit dabei war mein Prüfer, der uns vor 2,5 Jahren das Leben zur Hölle gemacht hatte. 2,5 Jahre hatte ich damit zu gebracht, den beiden klar zu machen, das sich so etwas nicht wiederholt – und dann das! Nunja es gab 3 Matten – die Chance betrug ja immerhin nur 33% auf seiner Matte zu landen. Doch da wurde auch schon verkündet, dass 1 der „guten“ Matten nur für den 2. und 3. DAN war. Somit stiegen die Chancen schon auf 50% – uns war schlecht! Und jetzt wurden die Namen der 2. „guten“ Matte (mit ausschließlich fairen Prüfern) vorgelesen und Maks und Martins Namen kamen einfach nicht. 6 Namen waren schon vorgelesen und mit einer riesigen Portion Glück waren Namen Nummer 7 und 8 Maks und Martin. Boah ich hätte Tanzen können vor Glück! Und das Glück riss nicht ab…

Die Gruppen der vorzuzeigenden Go-kyo (aus den 5 Gruppen á 8 Würfen werden 3 ausgelost, von denen 1 Gruppe zur anderen Seite gezeigt werden muss) wurden ausgelost: Und zu zeigen war gelb, grün und blau – an sich eine gute Kombination und dazu noch genau die selbe, die wir am Mittwoch bei der Generalprobe geübt hatten. Aus Zeitgründen sollten alle 3 Gruppen am Stück und ohne Pause gezeigt werden. Martin war der 5. und Maks der letzte der 8 Prüflinge auf dieser Matte. Und so hatten beide noch genügend Zeit, die Würfe noch einmal durchzugehen. Martin war dran und alles funktionierte nach Plan und mit den beiden Makikomi-Techniken der blauen Gruppe konnte Martin natürlich punkten – zumal diese bei den meisten vor ihm nicht berauschend aussahen. Und auch bei Maks lief alles wie geschmiert, er bestacht mit schönen explosiven Techniken. Jedoch war den Blicken der Prüfer nicht wirklich zu entlocken, ob ihnen das Gezeigte auch gefiel.

Nun ging es mit dem 2. Block weiter: den Wurfkombinationen – dem traditionell schlechtesten Fach aller DAN-Prüfungen, mit deren Qualität die Prüfer nie zufrieden sind. Und so war es auch dieses mal. Schon die ersten beiden Prüflinge mussten am Ende ihrer 12 Kombinationen aus dem Stehgreif noch 2 andere vorzeigen. Und bevor Martin vorgerufen wurde, wurden alle Prüflinge versammelt und gesagt, dass man mit dem Gezeigten Leistungen in keinster Weise zufrieden war. Tja aber was soll man jetzt noch ändern? Martin zug sein Programm durch und auch er musste noch eine weitere Kombination zeigen, die zu allem Unglück auch noch misslang. Bevor Maks dran war, besprachen wir nocheinmal auf was sie besonders achten sollten. Und es lief perfekt – Maks musste keine weitere Kombination zeigen.

Nun konnten wir aufatmen, die kritischsten 2 Prüfungsfächer waren überstanden. Nun war Übergang Stand-Boden gleich im Block mit den Bodentechniken (8 Festhalten, 7 Hebel und 7 Würgen) dran. Und nun kamen die Prüfer langsam unter Zeitdruck und beschlossen, sich nicht mehr alles anzugucken. Es entging jedoch Maks und Martin, dass der Prüfling direkt vor ihnen auch nicht alles zeigen musste. Und so erstarrten Maks und Martin zu Tode, als sie nach dem 3. Hebel aufgefordert wurde, die Matte zu verlassen. Wir beruhigten Sie, kurios war es trotzdem, denn die Prüflinge nach Martin mussten alles zeigen. Doch auch Maks wurde schon nach dem 1. Hebel unterbrochen, sollte noch 2 Würgen zeigen und durfte aufhören. Nagut wir beschlossen, das als sehr positiv zu sehen und die Prüfer gingen in die Pause. Maks und Martin nutzen die Zeit, die Kata nochmal durchzugehen.

Und als sie dran waren lief es wie geschmiert. Klar so kleine Fehlerchen, die schon immer drinn waren, waren natürlich auch drinn. Aber kein großer Schnitzer, kein Patzer – nichts – alles lief super glatt und Steffen konnte sogar die Prüfer belauschen wie sie Kommentare wie „einwandfrei“ und „klasse“ vom Stapel liesen. Highlight war auch, dass man die Prüfer beobachten konnte, wie sie schon während der Kata die Urkunden und Pässe ausfüllten – echt ungewöhnlich für eine DAN-Prüfung.

Nun blieb nur noch das Wahlfach: Selbsverteidigung oder Spezialtechnik. Maks und Martin hatten Spezialtechnik gewählt. Und das hatte nur noch ein anderer auf dieser Matte und der war direkt vor Martin dran. Und hatte ich doch die ganze Zeit behauptet, dass man eh nicht alles zeigen muss, belehrte uns Martins Vorgänger eines anderen. Er wurde von den Prüfern geschätzte 15min ausgequetscht. Wir waren leicht schockiert. Nun gut seis drum, unsere Jungs waren ja gut vorbereitet. Und so fing Martin an seine Spezialtechnik, den Soto-maki-komi zu erläutern. Die Prüfer waren schonmal begeistert, endlich mal was anderes und es knallte ja auch schön, als Martin Maks aufklatschte. Nunja Martin kam nicht besonderes weit, wurde unterbrochen und noch ein bißchen zur Trainingsmethodik befragt. Zu unserer Belustigung musste er 10 Uchi-komis am Stück vorführen und dann war auch schon Maks dran. Er zeigte Eri-seoi-nage tief und die Prüfer fanden es klasse. Maks begann grade seinen Griff zu erläutern, da wurde er auch schon unterbrochen. Die Prüfer waren sich einig, dass sie Maks vom Wettkampf kennen und es deswegen nicht nötig wäre, dass er weiter redet. Methodik wurde auch übersprungen und so musste Maks nur noch etwas zum Kraftaufbau erzählen… er demonstrierte unsere Jacken-hin-und-her-zieh-Übung, die Prüfer waren begeistert und damit war es auch schon vorbei.

Dass die beiden bestanden hatten, war so gut wie klar, aber was jetzt folgte, war der helle Wahnsinn. Nach dem sich die Prüfer kurz zurückgezogen hatten, wurde das Endergebnis verkündet: 2 Prüflinge auf der Matte meines Prüfers waren durchgefallen, aber nach dem Urteil derer, die dort zugeschaut hatten, sind sie das auch zu recht. Ansonsten hatten alle bestanden und wurden nun zu den jeweiligen Prüfern ihrer Matte gerufen – für die Auswertung. Meine Neugierde trieb mich auch nach vorn und so durfte ich das absolute Highlight miterleben. Normalerweise erklären die Prüfer, was gut und was nicht so gut war, gratulieren allen und gut ist. Doch diesmal war alles anders. Während der Auswertung wurde immer nur einer hervorgehoben: und das waren die Weixdorfer und immer wieder die Weixdorfer. Etwa 5 oder 6 mal wurde immer wieder die gute Leistung und gute Vorbereitung der Weixdorfer betont und Maks als bester Prüfling der Matte gelobt. Mann! Ging das runter wie Öl 🙂

Nun folgte das obligatorische Foto und das nun schon zur Tradition gewordene Anstoßen mit Whisky! Neben uns haben alle mit Sekt angestoßen und guckten ziemlich verblüfft als wir den Whisky rausholten. Unsere frisch gebackenen DAN-Träger waren alles andere als begeistert, aber das half ihnen nun auch nicht – wer das eine liebt, muss das andere mögen. Auch Steffen und Maria tranken eher wiederwillig. Aber für so einen schwarzen Gürtel müssen eben auch Opfer gebracht werden…

Zum Feiern blieb leider nicht sehr viel Zeit, die Jungs gingen Duschen und nun trennten sich leider unsere Wege: Martin, Maria und Martins Papa fuhren gen Heimat und Maks, Steffen und ich machten uns auf den Weg nach Wuppertal.

Was für ein gelungener Tag!

Noch einmal Herzlichen Glückwunsch – ihr habt wirklich eine einmalige Leistung vollbracht!!!

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